Weiße Gefahr: Lawinengefahr frühzeitig erkennen

Wintersportler, wie Tourengeher und Skifahrer, die sich abseits der Piste bewegen, müssen immer die Lawinengefahr im Blick behalten. Wir verraten euch, wie ihr Lawinen frühzeitig erkennt und so die Gefahr umgehen könnt.

Fast in jedem Winter hört man von Lawinenunglücken in den Alpen, bei denen Menschen schwer verletzt oder gar tot geborgen werden. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Wintersportler sich etwas beunruhigt in die Berge aufmachen, um dem Schneeschuhwandern, Snowboarden oder Skifahren nachzugehen. Glücklicherweise gibt es jedoch Möglichkeiten, eine Lawinengefahr frühzeitig zu erkennen. Grundsätzlich sollte jeder, der sich in ein verschneites Gebirge begibt, gewisse Kenntnisse über Schnee und Lawinen besitzen – das kann im Ernstfall Leben rennen. Natürlich ist es kaum möglich, das Risiko eines Lawinenabsturzes komplett zu vermeiden, dennoch können die richtigen Tipps schon deutlich mehr Sicherheit bieten. Nachfolgend erklären wir, worauf es beim Urlaub in den Bergen besonders ankommt.

Was man über Lawinen und Lawinengefahr wissen sollte

Selbst wenn die Lawinengefahr auch nur sehr gering ist, so sollte man zur Prävention eines Lawinenunfalls jeden ungesicherten Hang sorgfältig beurteilen, bevor man ihn abfährt. Insbesondere die Steilheit beziehungsweise die Geländeform des Hangs spielt hier eine entscheidende Rolle.

Triebschnee ist ein Stichwort, bei dem die inneren Alarmglocke läuten sollten. Skifahrer, Snowboarder und andere Wintersportler sollten sich von diesem Schnee dringend fernhalten. Experten sind sich sicher: Würden sich alle Wintersportler der Risiken von Triebschnee bewusst sein und diesen meiden, würden bis zu 90% (!) der jährlichen Lawinenunfälle verhindert werden können. Allerdings ist es nicht ganz einfach, Triebschnee zu erkennen, dennoch können einige Anzeichen Hinweise auf diese Witterung geben und zumindest ein bisschen Prävention vor einer Lawine bieten. Triebschnee ist vom Wind verblasener Schnee, der sich an windgeschützten Stellen ablagert hat und gefährliche Schneebretter bilden kann. Dünenartig gewellte Schneeflächen sind meist ein Merkmal für diesen Schnee, besonders gut erkennen lassen sich diese Wellen bei Sonnenlicht – diese Bereiche müsst ihr auf jeden Fall umfahren!

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Vor dem Gang auf die Piste sollte man unbedingt auch das Wetter genau beobachten. Hat es viel geschneit und folgte danach eine längere Kälteperiode mit besonders niedrigen Temperaturen sowie viel Wind, dann ist eine Lawine fast schon vorprogrammiert. Denn: Der Wind lässt Schneebretter entstehen. Lawinenexperten halten sich hier an eine einfache Faustregel: Bei Plusgraden ist es einen Tag nach starkem Wind besonders gefährlich, bei Minusgraden drei Tage danach. Häufig wird Wind als „Baumeister der Lawinen“ bezeichnet, was durchaus auch zutrifft. Denn durch ihn werden die Schneekristalle zerkleinert, verhaken sich untereinander und lagern sich sehr dicht aneinander ab. Schnee wird dadurch sehr fest und massiv. Schnell bilden sich auf diese Weise schwere Schneebretter, die eine Länge von mehreren hundert Metern aufweisen können und sich in der Regel im Windschatten von Hangkanten oder Rinnen aufhalten. Für Wintersportler sind diese Zonen im Gebirge die gefährlichsten.

Schneebretter müssen aber, um eine Lawine auszulösen, erst einmal abbrechen. Dafür ist eine gewisse Steillage des Gebirges entscheidend. Sie muss mindestens 30 Grad betragen, zudem benötigt das Brett weichen Schnee, auf dem es nach unten gleiten kann – fast wie ein Skifahrer auf seinen Brettern. Sehr steile Hänge, die einen Steigungsgrad von 40 Grad aufweisen, sind besonders anfällig für abrutschende Schneebretter.

Wie Tourengeher Lawinengefahr erkennen

Absolute Prävention ist zu natürlich kaum zu hundert Porzent möglich, wenn man sich in den Bergen aufhält. Tourengeher sollten sich dennoch an einige Faktoren halten, während sie im Schnee unterwegs sind. Sinkt man mit den Füßen beim Spuren etwas ein, während die obere Schneeschicht relativ hart ist, dann ist die Gefahr groß!

Geräusche wie ein Zischen oder dumpfes Stoßen sind ein sicheres Anzeichen für den Bruch der sogenannten Schwachschicht – im schlimmsten Fall großflächig. Dann sollte man schnellstmöglich versuchen, von steilen Hängen wegzukommen und sich aus der Bahn zu bewegen.

Die beste Prävention für alle Wintersportler ist dennoch, sich vor dem Gang auf die Piste über das Wetter zu informieren. In allen Wintersportgebieten werden Lawinenwarnungen herausgegeben, sollte akute Gefahr bestehen. Dass die steilen Schneehänge in so einem Fall besser gemieden und der Tag im Schnee für etwas anderes genutzt wird, versteht sich da von selbst.

> Weitere Infos zur Lawinenrettung und zur Verschüttetensuche

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