Diese Wanderunfälle scheinen von der Art her recht unspektakulär: Stolpern, Umknicken und Ausrutschen machen fast…
Zuletzt wurde eine Frau im österreichischen Stubaital, die mit ihrem Hund unterwegs war, von einer Herde wütender Kühe niedergetrampelt und tödlich verletzt. Daher stellt sich die Frage, ob eine generelle Angst vor Kühen berechtigt ist und welche Vorsichtsmaßnahmen gegebenenfalls getroffen werden sollten, wenn man in den Bergen unterwegs ist und auf Rinder trifft.
Die zuletzt getötete Wanderin war mit ihrem Hund auf einem Wanderweg unterwegs, der durch einen eingezäunten Bereich verlief. Die Behörden gehen in ihrer offiziellen Stellungnahme davon aus, dass sich die Kühe höchstwahrscheinlich durch den angeleinten Hund bedroht fühlten.
Solche Angriffe kommen durchaus öfters vor, doch wenn man das Risiko und die Gründe für das Verhalten der Kühe kennt, können solche Angriffe verhindert werden. Kühe, die in eingezäunten Gebieten weiden, empfinden die Weiden als ihr Revier. Zwar sind Kühe sind in der Regel ruhige und gutmütige Tiere und an Menschen gewöhnt, doch man sollte nicht vergessen, dass sie keine Kuscheltiere sind. Deshalb sollten die Tiere – auch die Kälber – bei der Durchquerung der Weiden weder gestreichelt noch getätschelt werden, da sie sich dadurch bedroht fühlen könnten. Vor allem wenn man mit einem Hund unterwegs ist, sollte man diesen unbedingt anleinen und ausreichend Abstand zu den Weidetieren wahren. Falls der Hund beim Anblick der Kühe bellt, umwandert man die Weide am besten gleich weiträumig, um kein Risiko einzugehen, da Kühe sehr leicht erschrecken.
Reine Michkühe, die keine Jungtiere haben, sondern vom Bauern gemolken werden, stellen laut SWR generell kein Problem dar. Die Gefahr geht von Herden mit Mutterkühen aus, die Kälber haben und diese säugen. Diese Mutterkühe nehmen vor allem Hunde als Bedrohung für ihre Kälber war und greifen deshalb an, um ihren Nachwuchs zu schützen. Es kommt zwar auch vor dass Kälber neugierig auf Wanderer zugehen, doch dann sollte man zurückweichen und auf Abstand gehen, um keine Bedrohungssituation für die Mutterkühe darzustellen.
Wenn man also die Risiken kennt und sich entsprechend verhält, gibt es eigentlich keinen Grund, vor Kühen Angst zu haben – ausreichend Respekt sollte man aber dennoch wahren.
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