Blick auf Hohes Venn Eifel von Holzsteg aus bei Sonnenuntergang

Hohes Venn: Wandern in einem der letzten Hochmoore Europas

Es ist eines der letzten Hochmoore Europas: Das Hohe Venn. Auf Pfaden und Holzstegen kannst du diese eindrucksvolle Naturschönheit erkunden.

Das Hohe Venn ist eine grenzübergreifende Hochfläche zwischen Deutschland und Belgien. Das Gebiet vereint Moore und Heidelandschaften und ist nicht nur das älteste Naturschutzgebiet der Wallonie, sondern auch das wohl berühmteste Naturreservat Belgiens und das Juwel des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn – Eifel.

Das Hohe Venn umfasst insgesamt eine Fläche von 600 Quadratkilometern, knapp 133 km² davon liegen in Deutschland in den Bundesländern Nordrhein-Westfahlen und Rheinland-Pfalz.

Beeindruckende Flora & Fauna

Große Flächen des Hohen Venns sind als Hochmoor ausgebildet – daher rührt auch der Name: Venn, Fenn (niederländisch: Veen) bedeutet Moor.  Das Hohe Venn gehört zum westlichen Teil der Eifel und zum östlichen Teil der Ardennen.

Seltene Pflanzenarten konnten im Hohen Venn erhalten bleiben, und auch geschützte Tierarten wie die Wildkatze oder das Birkhuhn finden hier Zuflucht.

Wandern im Hohen Venn

Wandersteg in einem Moor in der Eifel Wandern im Hohen Venn © Pixabay / MichaelGaida

Zahlreich ausgewiesene Wanderrouten findest du in dieser Region. Teilweise bestehen die Strecken aus festem Untergrund, daneben gibt es jedoch auch unzählige Holzstege, die dich direkt über die feuchte Moorlandschaft führen.

Zum Schutz dieser eindrucksvollen Naturschönheit ist der Zugang zum Hohen Venn reglementiert. Das Gebiet ist in drei Zonen unterteilt:

  • B-Zonen: Hier darf jeder hinein, allerdings nur auf den extra angelegten Pfaden und unter Einhaltung einiger Regeln (Hunde und Fahrräder müssen leider draußen bleiben, Feuer ist verboten, Lärm vermeiden, Müll wieder mitnehmen).
  • C-Zonen: Diese Zonen dürfen nur einem anerkannten Naturführer betreten werden. Das jedoch lohnt sich: Gerade diese Zone führt durch fast unberührte Natur, durch die einzigartig bunte Heide und feuchte Moore. Hier kann es allerdings von Mitte März bis Ende Juni aufgrund der Brutzeit der seltenen Birkhühner auch zur kompletten Sperrung kommen.
  • D-Zonen: Diese sensiblen Gebiete sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, um Flora und Fauna nicht zu stören.
  • Darüber hinaus gibt es zu bestimmten Zeiten Zugangsverbote zu ausgewählten Wegen, um die Brutvögel (v.a. den Birkhahn) ein maximum an Ruhe zu garantieren. 

Außerhalb dieser Zonen kannst du dich frei bewegen. Natürlich gilt auch hier hohe Sorgfaltspflicht. Auch wenn du keine Einschränkungen in den Wegen hast, solltest du natürlich dennoch drauf achten, dass du auf keine Pflanzen trittst oder Tiere störst.

Klima im Hohen Venn

Das Klima in dieser Region ist relativ rau. Die Temperatur im Jahresmittel ist deutlich unter der im Umland. Normalerweise findet man daher solche Moor- und Heidelandschaften eher in nördlicheren Breitengraden. Doch die hohe Niederschlagsrate und eine gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit erschufen mit Hilfe der besonderen Zusammensetzung des Bodens eine Flora und Fauna, die eher untypisch für Deutschland sind. Zahlreiche seltene Tierarten ließen sich im Hohen Venn nieder und müssen daher besonders geschützt werden.

Hohes Venn: Eindrucksvolle Wandertouren

Die besonderen Naturschönheiten und farbenfrohe Landschaften des Hohen Venns lassen sich am besten erkunden, wenn du einfach drauf losläufst. So hast du die Möglichkeit, dich einfach treiben zu lassen und dich ganz auf die Natur einzulassen. Die meisten Wege sind ausgeschildert, sodass du dich einfach spontan für eine Route entscheiden kannst und nach Belieben diese auch wieder wechseln kannst. Wenn du dir allerdings unsicher bist, dann machst du mit diesen Routen auf jeden Fall nichts falsch:

  • Venntrilogie:
    Ganz neu ist dieser Premium-Fernwanderg, der sich aktuell (Frühling 2023) noch in der Beschilderungsphase befindet. Auf sechs Etappen führt er dich auf 109 Kilometern durch
     die drei unterschiedlichen Naturlandschaften des Venns. Mehr Infos findest du hier.
  • Wildes Hohes Venn:
    Die Wanderung startet am Wanderparkplatz „Mont Rigi“. Hier beginnt das Polleur Venn. Diese Landschaft begeistert immer wieder den Menschen, da es quasi eines der letzten Stücke „wilde Natur“ darstellt. Insgeamt kannst du hier eine Rundwanderung von ca. 14 km machen und trittst auf unbefestigste Wege, Trampelpfade und Holzstege. Die Wanderung erfodert keine besonders hohe Kondition, da die Wege fast durchgängig flach sind. Feste Schuhe sind jedoch ein Muss. Bei einer Wanderung in einem Moorgebiet kann es schon mal sein, dass deine Schuhe nass werden, daher empfehlen sich gute wasserundurchlässige Wanderschuhe. Diese Strecke zeigt dir die Ursprünglichkeit unserer Natur. Zwischen all den Fichten auf diesem Weg begegnest du 6 riesigen Buchen, die schon seit ca. 250 Jahren auf dem selben Fleck stehen. Vorbei an Bächen und Quellen führt der Weg durch die fliederfarbene Heidelandschaft und einen dunklen Märchenwald. Hier wird dir garantiert nicht langweilig!
  • Drei-Täler-Tour:
    Zwischen Sumpf- und Moorlandschaften befinden sich in der Region auch tiefe, schluchtartige Zerklüftungen, die von den vielen Bächen und Flüssen mit einer enormen Erosionskraft in die Felden geschnitten wurden. Auf dieser Wanderung kannst du gleich drei dieser Schluchten erleben! Der Parkplatz an der Staumauer der Talsperre von Robertville ist der Startpunkt der Wanderung. Ein kleines grünes Rechteck markiert diese Wanderroute. Knapp 15 Kilometer naturbelassene Wege und Pfade mit wenig menschlichen Begegnungen. Die Wanderung ist eher mittelschwer, da hier doch einige steile Abstiege und ein Aufstieg auf bis zu 600m zu meistern sind. Die Tour führt vorbei an der Burg Reinhardstein / Metternich und überquert wunderschöne einsame Bäche und Täler. So macht es Spaß durch das Hohe Venn zu wandern.
  • Struffeltroute:
    Diese familienfreundliche Route an der belgischen Grenze führt knapp 10 Kilometer durch die wunderschöne Venn-Landschaft. Start dieser Wanderung ist der Parkplatz Filterwerk Roetgen. Auf über 450 Meter über dem Meeresspiegel befindet sich das bunte Heidegebiet Struffelkopf. In diesem Biotop leben viele seltene Tierarten und mit etwas Glück kannst du diese auf deiner Wanderung entdecken. Typisch für den Struffelkopf ist das sogenannte Pfeifengras mit seinen langen grünen Halmen und violetten Ähren, welche das Landschaftsbild prägen. Die Strecke geht fast ausschließlich auf Holzstegen und führt vorbei an der Dreilägerbachtalsperre. Viele informative Tafeln erzählen wissenswertes über diese Region und machen die Route zu einem einmaligen Familienerlebnis! 

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