Welche Gefahren drohen auf einer Wanderung oder bei einer Bergtour? Auf was sollte man sich vorbereiten? Hier stellen wir häufige Gefahren zusammen und geben Tipps, wie man das Risiko ganz einfach senkt.
„Einen Berg hast du erst bezwungen, wenn du wieder unten bist.“ Diesen bekannten Spruch sollte man immer beherzigen. Je beliebter Wandern und Bergsteigen in der Bevölkerung wird, desto höher ist auch das Risiko von Unfällen. Angelockt von schönen Bildern in sozialen Medien und gutgläubig in schlecht recherchierten Internetportalen vertraut, das hat allzu oft in einem Einsatz der Bergrettung geendet. Dabei sollte stets klar sein, dass man sich auf eine mühelose Rettung nicht verlassen kann. Schlechtwetter kann den Einsatz vom Hubschrauber verhindern, die Bergrettung muss sich in erster Linie auch selbst schützen und ohne Handyempfang kann die Rettungskette nicht mal ausgelöst werden. Damit es erst gar nicht soweit kommt, zeigen wir, wie man es besser macht.
Mit einer kurzen Suche im Internet oder in Apps finden sich schnell unzählige Tourenvorschläge. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, von wem die Beschreibung kommt, ob sie objektiv ist und ob sie qualitativ ist. Als „Community-Touren“ werden Tourenvorschläge bezeichnet, die von jedem und jeder meist ungeprüft erstellt werden können. Weder der Tourenverlauf, die Schwierigkeits- und Zeitbewertung noch die grundlegende Begehbarkeit sind dabei geprüft. Achte bei Tourenvorschlägen und bei Kartenmaterial auf einen hohen Recherchestandard. KOMPASS Touren und KOMPASS Karten werden von WanderautorInnen und KartografInnen laufend geprüft. Die Schwierigkeitsbewertungen erfolgen allgemeingültigen Standards und auf Gefahren wird hingewiesen. Um wirklich sicherzugehen, sollte man jede Tour auf einer Wanderkarte selbst gegenchecken: Gibt es Schlüsselstellen, wie weit ist die Strecke und wie viele Höhenmeter werden zurückgelegt. Und auf der Tour ist die Wanderkarte zur Orientierung immer mit dabei.
Auf den Bergen und Almen wird man immer wieder auf Kühe und Schafe treffen. Wenn man ein paar Regeln einhält, ist man gut vorbereitet:
Aber auch Wildtiere können zur Gefahr werden. Gämsen oder Steinböcke können im steilen Gelände Steine lostreten. In manchen Regionen gibt es auch gefährliche Wildtiere wie Wölfe, Bären oder Schlangen. Schlangen ausgenommen, ist eine Begegnung äußerst unwahrscheinlich. Die meisten Wildtiere flüchten vor Menschen. Sollte es dennoch zu einer Begegnung kommen, heißt es Ruhe zu bewahren. Informiere dich vor einer Wanderung, welche Wildtiere es in der Region gibt und wie man sich im Falle einer Begegnung verhalten soll.
Du hast ein Ziel vor Augen: Eine Alpenüberquerung, der Gipfel eines 3000er oder eine Gletscherbegehung? Damit du dein Ziel erreichst, musst du dich entsprechend darauf vorbereiten. Bau deine Kondition auf, beschäftige dich mit Herausforderungen der Tour und starte nur, wenn du dich wirklich fit fühlst. Der sichere Tritt am Berg muss genauso geübt sein wie die Spaltenbergung bei einer Gletscherbegehung. Bergschulen und Alpenvereine bieten Kurse für viele Bereiche des Wanderns und Bergsteigens. Bei Touren am Limit des eigenen Könnens sollte man auf staatlich geprüfte Bergführer vertrauen. Oft sind es Gruppenzwang und schlechte Kommunikation in einer Gruppe, die zu Unfällen führen. Das Tourenvorhaben muss immer an den Schwächsten aus der Gruppe angepasst werden. Gleich verhält es sich mit dem Gehtempo und Pausen, die eingelegt werden müssen.
Ein plötzlicher Wetterumbruch kann in den Bergen schnell zur Gefahr werden: Schneefall, Kälte, rutschige Wege und schlechte Sicht, aber auch starke Sonneneinstrahlung sind nicht zu unterschätzen. Bei der Tourenplanung sollten die richtige Jahreszeit für die Höhenlage und die Wettervorhersage geprüft werden. Meist empfiehlt sich ein früher Aufbruch. Die Tageszeit ist ein wichtiger Faktor bei der Tourenplanung, speziell im Hinblick auf das Wetter. Kurz vor dem Tourstart sollte noch mal geprüft werden, ob sich die Bedingungen geändert haben und worauf zu achten ist. Gibt es Anzeichen der Großwetterlage, die zum Problem werden können? Zum Beispiel eine Front, eine Hitzewelle, ein Kälteeinbruch oder Starkregen. Gibt es im Wetterbericht Anzeichen für regionale Wetteränderungen? Zum Beispiel tageszeitliche Gewitter, starke Winde oder Schattenlagen (Altschneefelder). Achte bei der Wahl des Wetterberichts auf eine gute Quelle und eine möglichst regionale Prognose für dein Zielgebiet.
Altschneefelder sind ein enormes Sicherheitsrisiko am Berg, das bis hin zum tödlichen Absturz führen kann. Grundsätzlich gilt es bei der Tourenplanung Altschneefelder gänzlich zu meiden. Touren sollten der Höhe und der Schneelage des letzten Winters entsprechend geplant werden. Kommt man dennoch zu einem Schneefeld im Aufstieg, sollte man mehrere Dinge prüfen:
Rutscht man auf einer steilen und gefrorenen Schneefläche ab, beschleunigt man sehr schnell, oft mit fatalen Folgen. Mit technischen Hilfsmitteln wie: Steigeisen, Grödeln und Pickel und mit der richtigen Gehtechnik kann man das Risiko eines Absturzes deutlich vermindern. Im Zweifel sollte man sich im Aufstieg immer gegen das Queren entscheiden, zumal man beim Abstieg oft schlechtere Bedingungen vorfindet.
Im alpinen Bereich können Gefahren heimtückisch und fast unsichtbar sein. Wichtig ist zu wissen, welche Gefahren auf einer Tour auftreten können. Dazu muss man einerseits die Gefahren kennen und Hinweise darauf auf der Karte und in der Landschaft erkennen:
Mit der richtigen Ausrüstung kann man vielen Gefahren vorbeugen und man ist für den Ernstfall gerüstet. Die folgende Packliste ist nicht vollständig, greift aber die wichtigsten Punkte auf:
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