Rund um Santo da Serra verlaufen zwei wichtige Levadas, die Levada da Serra do Faial, etwa 250 Höhenmeter oberhalb des Ortes, und die Levada Nova gut 150 Höhenmeter unterhalb, der wir einen Abschnitt lang folgen. Wir können diese Levadawanderung zusammen mit Nebenstraßen zu einer Rundtour ausbauen und haben somit den gleichen Start- und Zielpunkt. Die hier vorgestellte Wanderrunde verläuft zunächst über asphaltierte Nebenstraßen, die ein romantisches Flusstal mit herrlicher Vegetation durchqueren. Diese Straßen bringen uns zur Levadastrecke, der wir in Richtung Santo da Serra folgen. Der nicht ganz einfache Verlauf sowie umgefallene Bäume oder verwachsene Stellen können uns beim Wandern behindern. Die Route beinhaltet auch ungesicherte, leicht ausgesetzte Abschnitte, wo wir entlang der Levadamauer gehen und das Gelände bis maximal 10 m Tiefe senkrecht abfällt. Ferner ist auf rutschigem Terrain ein Bachtal zu durchqueren. Der Gegenanstieg nach Santo da Serra verläuft über eine sehr steile, asphaltierte Nebenstraße. Beim Orientieren müssen wir genau auf die die Levada querenden Nebenstraßen achten.▶ Vom Hauptplatz von Santo da Serra 01, das eigentlich Santo Antonio de Serra heißt, wandern wir vorbei an der Bar-Pasteleria Padaria südwärts in die Rua Padre João Pedro Gomes Henriques, um nach wenigen hundert Metern die Hauptstraße ER 207 02 zu überqueren. Gleich gegenüber setzt sich der asphaltierte Feldweg Caminho da Pereira fort. Bei der nächsten Gabelung halten wir uns rechts und kommen abwärts zur Bungalowsiedlung Quinta das Eiras mit eigenwilligen, auf Stelzen stehenden Holzchalets. Bei der anschließenden 3-Wege-Kreuzung wandern wir weiter geradeaus, um auf einer etwas steil abwärts führenden Passage das Flusstal des Ribeiro Moreno de Santa Cruz 03 zu durchqueren. Der Wildbach wird von einem dichten Saum aus Eichen und Platanen gesäumt und, obwohl wir auf einer Asphaltstraße wandern, gehört dieser Abschnitt zu den schönsten Passagen der Tour. Die Straße führt mit einem Gegenanstieg 04 aus dem Flusstal hinaus, bei der nächsten Kreuzung biegen wir am Ende eines eingezäunten Grundstückes nach links auf einen gepflasterten Waldweg ab, der abwärts führt, bald eine Linkskurve macht und an Häuser heranführt. Dort biegen wir nach rechts zwischen Gärten hindurch auf einen gepflasterten Saumweg ab, der zunächst eben, dann steil abwärts durch Waldgelände führt und direkt auf die Levada dos Tornos trifft.Wir haben den Levadaeinstieg 05 erreicht und biegen nach links auf den Begleitweg ein. Nach ca. 150 m verrät uns in einer Linkskurve eine rote Markierung 06, die Wanderer auf der Levadamauer angebracht haben, dass der Levadaweg in weiteren 150 m zu Ende ist und wir deshalb nach rechts auf den Waldpfad wechseln müssen, der steil abwärts führend dem Bachlauf des Ribeiro Moreno de Santa Cruz entgegen strebt. Die etwas unangenehme, teils verwachsene und undeutliche Wegführung verlangt Trittsicherheit und Orientierungsgeschick. Wir kommen bei der von Flutwellen zerstörten Brücke in der Bachsohle 07 an und müssen den Bachlauf je nach Wasserstand entweder springend überqueren oder durchwaten. Wenige Meter flussaufwärts befindet sich in dem schattigen Talkessel ein herrlicher Platz zum Rasten. An den Felswänden ist eine Wehranlage zu sehen, mit der Wasser in die Levada Nova de Santa Cruz eingeleitet wird, die uns in der Folge begleitet. Wenn wir das andere Ufer erreicht haben, benützen wir den nun wieder deutlichen Pfad und haben nach kurzem Anstieg die Levada Nova 08 erreicht, die etwa 30 Höhenmeter tiefer verläuft, als die Levada dos Tornos zuvor. Wir folgen dem teils restaurierten Weg, der an den Osthängen oberhalb des Ribeiro de Santa Cruz talauswärts zieht. Während sich das Tal immer tiefer einsenkt, wandern wir an wenigen etwas luftigen Passagen vorbei, bis wir eine erste Asphaltstraße queren. Wir bleiben bis zur nächsten Straßenquerung, die bald erreicht ist, noch an der Levada.Wer nicht schwindelfrei ist, muss die Levadastrecke hier verlassen. Denn der folgende Abschnitt bis zur Capela de Cardais enthält ausgesetzte Abschnitte, die entlang von Felsen verlaufen und sehr eng sind. Hier sollte man schwindelfrei sein, wenn man den Spaß am Levadawandern nicht verlieren will. Die Route zieht durch mehrere Einschnitte oberhalb des Tales Marco do Poiso und mündet nach Querung einer Asphaltstraße nach der Seniorenresidenz Senhora dos Remédios in die ER 207.Ein letzter kurzer und wieder einfacherer Levadaabschnitt bringt uns zur Kapelle Capela dos Cardais 09, bei der wir bei einem Wasserreservoir nach links auf eine Straße einbiegen, die zur ER 239 und später zur ER 207 10 führt. In weiterer Folge kommen wir am Golfplatz von Santo da Serra vorbei, der der älteste der Insel und einer der schönsten Europas ist, und später zum Kreisverkehr am östlichen Ortsrand. Von hier sind es nur noch ein paar Schritte bis zum Marktplatz von Santo da Serra 01.
