Ausblick auf den Lago Maggiore

Wandern am Lago Maggiore

Wenn ich diese gesegnete Gegend am Südfuß der Alpen wiedersehe, dann ist mir immer zumute, als kehre ich aus einer Verbannung heim, als sei ich endlich auf der richtigen Seite der Berge“, schreibt Hermann Hesse. „Hier scheint die Sonne inniger, und die Berge sind röter, hier wächst Kastanie und Wein, Mandel und Feige…“. Ein gesegneter Flecken Erde im italienischen Voralpenland und dem Schweizer Kanton Tessin, der besonders im Frühjahr ganz im Kontrast steht zum tristen, kalten Norden.

Wärme, der Frühling liegt prall in der Luft, die Winterjacke kann abgelegt werden. Nur ein paar Meter sind es vom Bahnhof an den See, in dem sich der Himmel stahlblau spiegelt. Palmenblätter flüstern im sanften Wind. Die Uferpromenade von Locarno sonnt sich in blumiger Farborgie. Die heitere Stimmung, die schon Hesse an den Lago Maggiore gezogen hatte, geht augenblicklich auf einen selbst über.

Vielleicht sich erst einmal warmwandern oben an der Cardada, dem Hausberg Locarnos, wohin eine Seilbahn bequem emporbefördert, dann mit der Fähre nach Ascona… Die Anreise mit dem Schiff zu den diversen Wandertouren hat etwas ungemein Reizvolles. Die Suche nach einer kostengünstigen Unterkunft ist dort, wo im Sog der Künstler, Poeten und Literaten die Schö­nen und Reichen folgten, nicht so einfach. Direkt am See wäre natürlich ein Traum. In Moscia bei Ascona findet sich tatsächlich ein erschwingliches Klein­od. Das Gemäuer der Casa Moscia fällt direkt ins Wasser. Ein Gedicht, aufzuwachen und auf den Balkon zu treten. Verträumt liegen die Brissago-Inseln vor der Nase, Sonnenstrahlen lassen die Bergdörfer leuchten. Am Lago Maggiore trifft sich ein faszinierendes Potpourri aus mediterraner und alpiner Welt.

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Wandern rund um den Lago Maggiore: Das Gebiet

Vielseitiger könnte eine Landschaft nicht sein. Raues Gebirge und subtropische Üppigkeit, Badespaß, Kulturbummeln und Aussichtswandern vereinen sich am Lago Maggiore zu einem Feriengedicht. Trotz Massentourismus bleiben noch Nischen für den stillen Genuss.

Wie eine Schlange windet sich der Lago Maggiore durch das italienische Voralpenland an die Tessiner Berge. Der eingedeutschte Name Langensee wird nur selten verwendet, doch dem alten lateinischen Namen Lacus Verbanus zu Grunde liegend, nennen die Italiener den See auch schlicht Verbano.

Er ist nach dem Gardasee der größte der italienischen Seen, 66 km lang, zwischen 2 km (bei Arona) und 12 km (bei Baveno) breit, 212,5 km2 groß und bis zu 372 m tief.

Doch ganz italienisch ist er nicht, das nördliche Fünftel gehört zum Schweizer Kanton Tessin (Ticino). Das Ostufer zählt zur lombardischen Provinz Varese, das Westufer zu den piemontesischen Provinzen Verbano-Cusio-Ossola sowie weiter südlich Novara. Hauptzufluss ist der Ticino, der einem ganzen Kanton auch seinen Namen gab. Sein Mündungsdelta am Nordzipfel, die Bolle di Magadino, ist eine artenreiche Naturschutzzone. Bei Sesto Calende am Südzipfel entwässert der Ticino in den Po. Der andere wichtige Zufluss nur wenig westlich ist die Maggia, die eine Menge Geschiebe mit sich führt und ein weit in den See ausladendes Delta gebildet hat. Dort machen sich Locarno und Ascona breit. Das sandig-lehmige Schwemmland, das sich weiter in den See frisst, ist idealer Nährboden für Reis. Seit 1997 wird hier der Riso Nostrano Ticinese erfolgreich angebaut und hat sich als lokale Spezialität etabliert.

Gewaltige Gletscher formten einst die Landschaft. Am Ende der letzten Eiszeit vor rund 10.000 Jahren schmolzen sie, wurden nach Süden geschoben. Der vom Schmelzwasser transportierte Gesteinsschutt baute sich zu Moränenhügeln auf, die wie Staudämme wirkten und es zur Bildung von Seen kam.

Vegetation: Ideale Bedingungen für allerlei Exoten

Ein Wunderwerk der Natur, das im Zuge des aufkommenden Tourismus vor allem von Literaten und Poeten in den schwärmerischsten Tönen umschrieben und in die Welt getragen wurde. Adelige und Betuchte kamen, bauten sich prunkvolle Villen, Schlösser und legten Gärten an, die bis heute eine Wonne zum Durchwandeln sind. Was man möglicherweise für einheimische Vegetation hält, stammt aus aller Herren Länder. Aus Arabien die Zitrone, aus Asien Rhododendren, Magnolien, Azaleen und Kamelien, aus Mexiko die Agaven, aus der Türkei der Kirschlorbeer, Baumfarn aus Australien, Wasserlilien aus Brasilien, Palmen und Bananen aus den Tropen … Selbst die Kastanie wurde eingeführt. Von den Römern. Die exotischen Mitbringsel hätten nichts genützt, wären die Pflanzen nicht auf Idealbedingungen gestoßen: der See als Wärmespeicher, die Alpen als Schutzmauer vor kalten Luftmassen.

Das sogenannte insubrische (Insubrien: in der Antike besiedelten die Insubrer, ein Keltenstamm, die Region) Klima zeichnet sich durch milde Temperaturen und starke Regenfälle aus, teilweise in monsunähnlicher Heftigkeit, was nicht selten für Schlagzeilen (Murenabgänge und Überschwemmungen) sorgt. Meist ist der Schaden schnell behoben.

Bereits zu Ostern lassen sich am See die ersten Wandertouren unternehmen, in Ufernähe sogar ganzjährig. Während die obere Hälfte des Sees von steilen Bergen eingerahmt ist, die einmalige Aussichtsgipfel hergeben, bietet sich der untere, oft von waldigen Hügeln gesäumte Teil aus Ausgangspunkt gemütlicherer Familienwanderungen an. Dort lohnt auch ein Bummel durch die Dörfer oder eine Bootstour mit vergnüglichem Badestopp.

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