Leccos Hausberg, der Resegone, ist kaum zu übersehen – ein vielgipfeliges Miniaturgebirge mit mächtigen Felspfeilern und steilen Schluchten. An seinem Fuß bringt eine Seilbahn die Städter zu den Piani d’Erna hinauf, einem beliebten Ausflugsziel mit Spazierwegen, Restaurants und Ferienhäusern (Betriebszeiten: April, Mai, Sept., Okt. 8.30–17.30 Uhr, Sa, So und Fei 8–18 Uhr; Juni, Juli, Aug. 8.30–18 Uhr, Sa, So und Fei 8–18.30 Uhr; Nov.–März 8.30–17 Uhr, ganzjährig Mittagspause 12.30–13.30 Uhr, an So und Fei durchgehend, www.pianierna.com).Kaum einer wird sich den Tiefblick vom Pizzo d’Erna entgehen lassen. Die Vogelperspektive auf die Stadtlandschaft von Lecco verdient vielleicht nicht unbedingt einen Schönheitspreis, hat aber dennoch eine eigene Faszination. Ein Häusermeer umschließt die blauen Seenflecken des Lago di Lecco und des Lago di Garlate, die Rücken der südlichsten Alpengipfel schieben sich in die flache Poebene und am Horizont glänzt die weiße Firnkuppel des Monte Rosa. Am Südwestgrat des Pizzo d’Erna führt die Ferrata Gamma I ziemlich direkt nach oben. 22 luftige Leitern erfordern ein stabiles Nervenkostüm. Wer lieber festen Boden unter den Füßen behält, wandert auf alten Pflasterwegen über das aussichtsreich gelegene Rifugio Stoppani zum Gipfelkreuz.▶ Zur Talstation folgt man in Lecco der Beschilderung "Funivia" und gelangt auf kehrenreicher Straße zur Talstation in Versasio (ca. 5 km vom Stadtzentrum von Lecco). Auf der rechten Seite des Parkplatzes, mit Blick in Richtung Talstation der Funivia Piani d’Erna 01, weist ein großes, gelbes Schild mit der Aufschrift "Ai sentieri" auf die Wanderwege hin.. Zunächst geht es, an einer Rechtsabzweigung vorbei, leicht bergab und zu einer Straße, in die man rechts einbiegt. Bei einem Tor beginnt ein alter Pflasterweg, der sanft durch den Laubwald ansteigt (Mark. 1). Eine Abzweigung zum Campo di Boi bleibt unbeachtet, ebenfalls der Hinweis zum Klettersteig Via Ferrata Pizzo d’Erna. Auf den freien Wiesenhängen mit den Häusern von Costa 02 zweigt man links ab und wandert durch die kleine Ansiedlung, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.An einer Gedenkkapelle vorbei steigt man weiter zum Rifugio Stoppani 03 hinauf. Dort lockt die Terrasse mit Blick auf Lecco zu einer ersten Rast. Hinter der Hütte folgt man anschließend der Markierung 1 nach rechts. Nach kurzem Anstieg verläuft der Weg flach oberhalb eines waldigen Bachtals entlang und an einer Quelle vorbei. An einer Gabelung zieht links eine direkte Variante ziemlich steil durch den Wald bergauf (Schild "Per Erna [la sponda]"). Man geht jedoch geradeaus weiter, überquert den Bach und folgt einem der beiden mit Nr. 1 markierten Wege, die wenig später wieder zusammentreffen. Erneut zweigt links eine abkürzende Variante ab (Schild "Fonte Spreafico"). Der Normalanstieg führt zu einem Picknickplatz hinauf, wo er sich verzweigt. Rechts leitet Markierung 1 weiter zum Resegone (1875 m) und zum wenig unterhalb des Gipfels gelegenen Rifugio Azzoni (2 Std., für geübte Wanderer, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, siehe auch Tour 29).Links ist der Weiterweg Richtung "Erna (Funivia") ausgeschildert (Mark. 7). Er quert zunächst flach am Hang entlang, stößt in der Nähe eines Bauernhauses wieder auf den Bach und auf die Variante "Fonte Spreafico" und steigt durch das Bachtal zum Sattel Bocca d’Erna 04 an, wo mehrere Wege zusammentreffen. Links gelangt man auf der Schotterstraße zur Bergstation der Seilbahn 05.Bevor man ganz bequem ins Tal schwebt, sollte man einen Abstecher zum Gipfelkreuz nicht versäumen. Dazu geht man an der Seilbahnstation und oberhalb der Trattoria Milani vorbei und folgt kurz darauf dem Schild "Croce Pizzo d’Erna" zum fantastischen Aussichtspunkt am Pizzo d’Erna 06. Wer auf dem Anstiegsweg wieder ins Tal zurückkehren will, benötigt dafür 1 ¾ Stunden.VarianteEine steile Abstiegsvariante führt über den Passo del Cammello. Dazu kehrt man zur Bocca d’Erna zurück, geht dort geradeaus zur kleinen Ansiedlung Borgo und zum Rifugio Marchett (ganzjährig geöffnet, www.rifugiomarchett.it) und folgt dem ausgeschilderten Steig teils steil und etwas felsig ins Tal (gute Trittsicherheit nötig, 1 ½ Std.).
