Sechs Tipps für den Winterurlaub mit dem Wohnmobil

Sogar im Winter ist ein Campingurlaub mit dem Wohnmobil möglich. Hierfür bedarf es lediglich einer guten Ausrüstung und ein bisschen Vorbereitung.

Egal, ob Zelt, Wohnmobil oder Caravan – Campen erfreut sich nach einer Mitteilung der Deutschen Presse-Agentur, die auf FAZ.net veröffentlich wurde, in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Die Zeiten scheinen vorbei zu sein, in denen man meistens nur Niederländern nachgesagt hat, dass sie gerne Urlaub auf vier Rädern machen. Denn bei rund sechs Prozent aller Reisen in Deutschland handelt es sich mittlerweile um Campingurlaube.

Dabei schrecken viele selbst vor Minustemperaturen nicht zurück und betreiben rigoros Wintercamping. Frieren muss hierbei niemand. Schließlich sind etliche Wohnwagen oder Reisemobile angemessen isoliert und verfügen über Heizungen, die genügend Wärme erzeugen. Neben diesem Pluspunkt gibt es noch weitere Vorteile: So sind die Kosten im Vergleich zu einem Flugurlaub geringer und der Urlauber befindet sich mitten in der Natur – praktisch für Wintersportfans, die gerne mit Skifahren oder Snowboardfahren neue Grenzen überschreiten.

Also ab in den Camper und los? Wohl kaum. Wer zum ersten Mal Wintercamping betreiben und seinen Urlaub in vollen Zügen genießen will, sollte umfassende Vorkehrungen treffen, damit der Urlaub nicht ins Eiswasser fällt. Das nimmt ein wenig Zeit in Anspruch. Hier einige Tipps:

1. Frühzeitig buchen

Es kling im ersten Moment vielleicht ein wenig banal, aber wer mit seinem Camper Winterurlaub machen möchte, muss einen Stellplatz rechtzeitig reservieren. Zwar gibt es in Deutschland genügend Wintercampingplätze, je nach Lage – Mittelgebirge oder Alpen – sind sie allerdings schnell ausgebucht. Deshalb ist es empfehlenswert, sich im Vorfeld beim Campingplatzbetreiber seiner Wahl über freie Plätze zu informieren.

Dabei sollten Wintercamper vorab nach anfallenden Nebenkosten wie Strom, Gas und Wasser fragen, um bei der Ankunft keinen Preisschock zu erleben. Einige Betreiber bieten ihren Gästen zudem verschiedene Annehmlichkeiten wie Waschmaschinen, Trockner, WLAN, Vermietung von Kühlschränken oder Bügeleisen an. Auch hier ist es ratsam, sich nach den Preisen zu erkundigen. Ferner ist darauf zu achten, dass auf einem Campingplatz die Möglichkeit besteht, Gasflaschen auszutauschen. Das ist praktisch, falls der Verbrauch zu knapp kalkuliert wurde.

Wer bei den vielen Campingplätzen den Überblick verliert, kann sich beim Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) über die verschiedenen Wintercampingplätze in Deutschland informieren. Auf seiner Internetseite macht der ADAC unter anderem Angaben zu Betriebszeiten sowie Ausstattung der Plätze.

2. Wintercheck durchführen

So wie sich der Mensch von Zeit zu Zeit vom Arzt untersuchen lassen muss, ist auch eine Kontrolle für das Wohnmobil notwendig – gerade bei kälteren Temperaturen. Dabei gilt das gleiche Prozedere wie bei einem PKW: Winterreifen aufziehen, Luftdruck messen, Beleuchtung checken, Frostschutz auffüllen und Batterie überprüfen. Diese Vorkehrungen sind laut TÜV Nord „Basics für den Winterbetrieb“ und geben mehr Sicherheit während des Fahrens.

Achtung! Im Alpenraum herrscht eine Schneeketten-Pflicht. Sie greifen bei heftigem Schneefall besser und sorgen dafür, dass das Fahrzeug nicht stecken bleibt. Urlauber, die noch nie Schneeketten aufgezogen haben, sollten bereits ein paar Wochen vor Reiseantritt das Aufziehen auf die Reifen üben.

Um freie Sicht auf die Straße zu haben, ist es wichtig ausreichend Frostschutz ins Scheibenwasser zu gießen. Ohne diesen Zusatz friert das Kühlwasser ein, was zu Schäden an Kühlung und Motor führen kann. Nach Angaben von autobild.de ist dieser Zusatz ein Allrounder, da er den Kühler sowie die Wasserpumpe vor Rost schützt.

Die Bord- und Starterbatterie brauchen ebenfalls genügend Zuwendung, denn ohne Strom gestaltet sich die Reise schwierig. Daher empfiehlt es sich, die Batterie zwei bis drei Tage vor dem eigentlichen Aufbruch vollständig aufzuladen. Für den Fall der Fälle sollten Reisende ein Starterkabel sowie ein Abschleppseil einpacken. Am Campingplatz angekommen, kann der Urlauber den Akku während seines Aufenthaltes an das 230-Volt-Stromnetz des Stellplatzes anschließen.

3. Bordtechnik auf Funktion testen

Um zu gewährleisten, dass die Elektronik im Wageninneren funktioniert, ist es nötig, die Geräte zu überprüfen. Dazu gehören die Innenbeleuchtung, der Kühlschrank, der Herd sowie die Wasserpumpe. Nichts ist ärgerlicher als mitten im Urlaub festzustellen, dass man auf etwas verzichten muss. Aus diesem Grund sind defekte Geräte so schnell wie möglich auszutauschen. Hierfür planen Camper am besten einen Puffer von drei Wochen ein, falls Ersatzteile bestellt werden müssen.

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4. Überprüfen, ob die Heizung richtig arbeitet

Auch die Überprüfung der Heizung ist wichtig, wenn nicht sogar essentiell. Deshalb ist es ratsam, bereits im Vorfeld die Anlage auf ihre Funktionstüchtigkeit zu testen. Hierzu wird das Fahrzeug einmal komplett durchgeheizt. So lässt sich feststellen, ob die Heizung die gewünschte Leistung bringt. Bei Gasheizungen sind genügend Propangas-Tanks einzuplanen, da der Verbrauch im Winter höher ist als im Sommer. So reicht eine elf Kilogramm Flasche lediglich für zwei Tage aus. Von Butangas ist abzuraten, da es bei Temperaturen um die null Grad seinen Aggregatszustand von gasförmig zu flüssig ändert.

Eine Kaminverlängerung hingegen ist fernerhin sinnvoll. Sie verhindert bei allzu heftigem Schneefall ein Verstopfen und einen Ausfall der Heizung. Wintercamper sollten darüber hinaus im Hinterkopf behalten, die Umluftanlage beim Heizen stets mitlaufen lassen. Das verhindert ein Einfrieren der Wasserversorgung. Wärmt die Anlage diese nicht automatisch mit, empfiehlt es sich, Heizstäbe mitzunehmen. Sie sorgen dafür, dass der Wassertank nicht gefriert.

5. Vorzelt in Betracht ziehen

Ein Vorzelt ist laut dem Magazin Camping, Cars & Caravans ein „Muss“ für jeden Wintercamper, da es praktisch ist und sich vielseitig einsetzen lässt: So schützt es zum einen vor Kälte und Schneeverwehungen, zum anderen lässt es sich als Stauraum für Skier oder Sitzmöbel nutzen. Ferner können mehrere Personen in einem Vorzelt sitzen, um beispielsweise fernzusehen oder Karten zu spielen. Damit die Gäste nicht frieren, können Heizkörper wie Gasöfen, Heizlüfter oder Infrarotheizstrahler aufgestellt werden.

Letztere lassen sich entweder innen oder – nach Angaben von Creoven – auch im Außenbereich platzieren. Der Vorteil hierbei ist, dass sich die Wärme äußerst schnell verteilt, keine stickige Heizungsluft entsteht und fast nichts zu hören ist. Der Strahler wird wie ein Heizlüfter – der lauter ist als der Strahler – an den Strom angeschlossen, was bei häufiger Nutzung jedoch zu höheren Stromkosten führen kann. Es schadet aber nicht, einen zusätzlichen Heizkörper mitzunehmen, falls aus einem unvorhergesehenen Grund die Hauptheizung ausfallen sollte.

Wenn das Vorzelt ausreichend Luftzufuhr durch Ritze oder Schlitze bekommt, ist das Feuer machen mit einem Gasofen ebenfalls unproblematisch – allerdings nur, wenn Reisende genügend Gastanks einkalkuliert haben. Ansonsten gilt, dass das Beheizen eines geschlossenen Raumes verboten ist, da sich Kohlenmonoxid ansammelt und so Erstickungsgefahr besteht.

Um weniger Arbeit mit dem Schneewegräumen zu haben, rät Camping, Cars & Caravans weiterhin zu einem Vorzelt mit Pultdach, also einem schräg abfallenden Dach. Hier könnte der Schnee „leichter abrutschen“.

6. An Kleinigkeiten denken

Die Erfahrung vieler Wintercamper zeigt, dass es am besten ist, auf alles vorbereitet zu sein. Deshalb sind Besen, Schneeschaufel, eine Teleskopleiter sowie Enteisungsspray für die Türschlösser unabdingbar. Sie helfen dabei, das Fahrzeug von Schnee und Eis zu befreien, damit es weiterhin zugänglich bleibt und das Dach unter der enormen Last nicht einstürzt.

Fazit:

Auch wenn ein Wohnwagen zum direkten Losfahren einlädt, sollten Reisende ihren Winterurlaub genauestens vorbereiten, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Dazu gehört ein gründlicher Fahrzeugcheck, um die Funktionalität aller elektronischen Geräte sowie die Fahrsicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein und auch an vermeintlich selbstverständliche Dinge wie einen zusätzlichen Heizkörper, einen Besen, eine Schneeschaufel oder ein Vorzelt zu denken. Eine Checkliste kann helfen, den Überblick bei den Vorkehrungen zu behalten. Das erleichtert die Arbeit und sorgt für einen stressfreien Campingurlaub.

Frohe Weihnachten!

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