Bike-Reparaturen: So wird das Rad fit für den Frühling

Der Frühling steht vor der Tür, aber das Rad war den ganzen Winter im Keller, die Bremsen quietschen und auch die Kette knirscht und hat ein bisschen Flugrost angesetzt? Allerhöchste Zeit das Bike wieder fit und fahrtauglich zu machen! Mit wenigen Handgriffen kann das Rad auf Vordermann gebracht werden.

Das Rad war in den kalten Monaten nicht im Einsatz, ist eingestaubt und die Kette ist ein wenig verrostet. Doch nun steht der Frühling vor der Tür und es ist Zeit, das Bike für die kommende Saison einsatzbereit zu machen. Auch wenn ihr zu den harten Bikern gehört und den Winter durchgefahren seid, schadet es nicht, das Rad im Frühjahr ein Mal gründlich durchzuchecken.

Falls ihr es nicht schon vor der Winterpause gemacht habt, solltet ihr eurem Bike spätestens jetzt eine Wäsche verpassen. Dabei wird dem Rad mit Wassereimer und Schwamm zu Leibe gerückt. Für besonders hartnäckigen Dreck gibt es spezielle Radreiniger, die selbst den eingetrocknetsten Schlamm mühelos beseitigen. Ansonsten ist eine Seifenlauge völlig ausreichend. Den Einsatz von Hochdruckreinigern sollte man beim Frühjahrsputz vermeiden, zu groß ist die Gefahr, dass man das Fahrrad beschädigt und Wasser in die empfindlichen Lager eindringt. Gegen das Abspritzen mit dem Gartenschlauch spricht hingegen nichts, solange man darauf achtet, dass der Wasserdruck nicht zu stark ist und die Federelemente und die Kette im Anschluss ausreichend gefettet werden.

Bremsen und Bremsbeläge checken

Vor allem die Überprüfung der Bremsen ist für die Fahrsicherheit wichtig. Abgefahrene Bremsen können für den Fahrer sehr schnell gefährlich werden und zu bösen Unfällen führen. Oft reicht jedoch schon ein kurzer Blick in den Bremssattel, um festzustellen, ob die Beläge noch in Schuss sind. Wenn von den Belägen weniger als ein Millimeter vorhanden ist, könnt ihr die Bremsbeläge entsorgen. Gleiches gilt, wenn sie Risse aufweisen oder unregelmäßig abgenutzt sind. Lässt sich der Bremshebel beim Bremsencheck fast komplett durchdrücken, muss die Bremse entlüftet werden.

Schleifen die Bremsscheiben an den Belägen? Dann muss der Bremssattel neu zentriert werden. Dafür müssen lediglich die Schrauben des Bremssattel gelöst, der Bremshebel durchgezogen und währenddessen die Schrauben wieder angezogen werden — und schon ist der Bremssattel wieder zentriert.

Reifenprofil und -druck überprüfen

Durch die lange Nichtbenutzung während der Winterpause kann sich der Reifendruck verringern. Bevor es also auf die nächste Tour geht, überprüft ihr am besten den Druck und bessert bei Bedarf nach. Beim Reifendruck gilt die Fausregel: je höher der Druck, umso geringer ist der Rollwiderstand, der Verschleiß und die Pannenanfälligkeit. Bei einem niedrigeren Luftdruck bietet der Reifen hingegen einen höheren Fahrkomfort und die Haftung des Reifens verbessert sich.

Einen standardisierten Reifendruck gibt es nicht, er ist immer vom Körpergewicht, der Reifenbreite und der Fahrweise abhängig. Pauschal kann man jedoch sagen, dass sich der optimale Reifendruck bei Mountainbikes in der Regel zwischen drei und vier Bar bewegt. Fährt man viel im Wald, über Wurzeln und Steine, liegt der Druck sogar nur zwischen zweieinhalb und drei Bar. Je breiter der Reifen ist, umso niedriger ist der Luftdruck, in schmale Reifen kann der Luftdruck weit über vier Bar liegen.

Ist das Profil eurer Reifen abgefahren, weisen sie kleine Risse auf oder sind sogar brüchig, solltet ihr in eine neue Bereifung investieren.

Antrieb checken und Kette ölen

Bei der Fahrradkette überprüft ihr, ob die Kette komplett gewechselt werden muss oder ob eine einfache Behandlung mit Kettenöl schon ausreichend ist. Eine Kettenlehre hilft dabei den Verschleißzustand der Kette zu prüfen. Dafür wird das Ende der Lehre zwischen die beiden Kettenelemente geschoben. Lässt sich die Kettenlehre sehr weit zwischen die Kettenlaschen schieben, sollte die Kette durch eine neue ersetzt werden. Auch wenn sie häufig abspringt, die Gänge wechselt, ohne dass ihr geschaltet habt, oder stark verrostet ist, muss eine neue Kette her.

Falls eure Kette noch gut in Schuss ist, sollte sie gegebenenfalls gesäubert, von Rost befreit und anschließend großzügig mit Kettenöl gefettet werden. Nachdem das Öl einige Zeit eingezogen ist, kann man das überschüssige Öl mit einem fusselfreien Lappen entfernen. Der Zustand des Kettenblatts lässt sich leicht mit einem Blick überprüfen: Spätestens wenn die Zähne an kleine Haifischzähne erinnern, sollte das Kettenblatt ausgetauscht werden.

Federelemente und Gabel reinigen und fetten

Für die Schmierung einzelner Teile und als Korrosionsschutz kommt silikonfreies Universalöl zum Einsatz. Die Federelemente sollten zunächst vom groben Schmutz befreit werden, bevor man mit dem Öl und einem Tuch die Federgabel und die Dämpferdichtung säubert. Die Federringe an den Dichtungen können für die Reinigung ganz vorsichtig nach oben geschoben werden. Das überflüssige Öl und der Dreck werden im Anschluss wieder mit dem Lappen abgewischt.

Sonstige Reparaturen

Den Frühjahrscheck solltet ihr auch dafür nutzen, alle Schraubenverbindungen an euren Rad zu prüfen und gegebenenfalls nachzuziehen. Sind Schrauben bereits verrostet, wechselt ihr diese am besten aus. Um das Fahrrad verkehrssicher zu machen, ist es außerdem wichtig, die Beleuchtung zu überprüfen und instand zu halten. Die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) schreibt einen weißen Frontscheinwerfer, ein rotes Rücklicht sowie wahlweise Reflektorstreifen oder gelbe Speichenreflektoren (jeweils zwei pro Rad) vor. Ebenso sind Pedalreflektoren vorgeschrieben.

Zusätzlich solltet ihr schauen, ob die Räder noch rund laufen oder ob eine der Speichen gebrochen ist. Beim Lenker ist darauf zu achten, dass er noch fest verschraubt ist. Es ist empfehlenswert, den Lenker kurz vom Vorbau abzumontieren und zu schauen, ob er komplett unbeschädigt ist.

Um auf Nummer Sicher zu gehen, kann man das Rad auch schnell und recht kostengünstig vom Zweirad-Fachmann durchchecken lassen. Wenn alles geprüft ist steht der nächsten Radtour nichts mehr im Wege.

 

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