Hier zeigen wir euch, wie man die Gehzeit einer Wanderung berechnet. Die Gehzeit oder Marschzeit ist ein wichtiger Teil der Tourenplanung. Wir erklären euch, wie man die Entfernung und die Höhendifferenz anhand der Karte abliest und berechnet. Grundlage der Gehzeitberechnung ist die DIN 33466. Damit wird eine einheitliche Grundlage gegeben.
Die Berechnung der Gehzeit ist ein rein theoretisches Werkzeug. Am Berg und vor allem in der Gruppe gelten andere Regeln. Man muss sich stets nach dem Langsamsten richten, genügend Pausen einplanen und Reserven haben, falls es mal nicht nach Plan läuft. Wetterumstürze, die Dämmerung und Erschöpfung sollten am Berg nicht unterschätzt werden. Dagegen hilft eine gute Tourenplanung. Zu wissen, wie weit man gehen will, wie viel Höhenmeter auf einen zukommen und welche Schwierigkeit die Route hat, ist essenziell. Die Tourenplanung mit der Karte gehört noch immer zu den grundlegenden Dingen, die man beherrschen sollte, sofern man eine anspruchsvolle Wanderung unternimmt. Online-Tools, Apps und Tourenportale sind mittlerweile gute Hilfen geworden. Prüfe dabei immer die Quelle und versichere dich am besten selbst mit einer Wanderkarte, ob die Angaben stimmen können.
Die Tourenplanung beginnt schon bei der Auswahl eines möglichen Zieles. Dabei gibt es mehrere limitierende Kriterien, die zu berücksichtigen sind:
Gerade Strecken zwischen Start und Ziel können gut mit dem Lineal abgemessen werden. Bei gröberen Kurven ist es notwendig, eine Schnur oder ein Nähgarn zur Hand zu nehmen und die geplante Tour vom Start- bis zum Zielpunkt nachzulegen. Anschließend misst man die Länge des Fadens mit einem Lineal. Die Länge in Millimeter wird dann entsprechend dem Maßstab in Meter und Kilometer umgerechnet:
1 : 50 000 … 1 mm = 50 m
1 : 35 000 … 1 mm = 35 m
1 : 25 000 … 1 mm = 25 m
Praxistipp: Der Faden wird nie exakt auf dem Weg liegen bleiben. Wichtig ist, den Verlauf so mit dem Faden zu folgen, dass am Ende die wirkliche Länge auf der Karte ermittelt wurde.
Beispiel: Vom Gasthaus Steinberghaus zum Gipfel des Lodrons beträgt die Länge der Schnur 116 mm. Rechnet man das nun mit dem Maßstab der Karte (1:50 000… 116x50=5800) um, bekommt man 5800 Meter, also 5,8 Kilometer als einfache Strecke.
Hast du bei der Planung deiner Wandertour bereits die Entfernung ermittelt, so ist es auch noch entscheidend, wie viele Höhenmeter zurückgelegt werden müssen. Erst dann kannst du auch die voraussichtliche Dauer der Wanderung berechnen. Dazu orientieren wir uns an den Höhenzahlen und -linien. Sind in der Karte beim Start- und Zielpunkt keine Höhenzahlen vermerkt, könnt ihr dennoch die Höhendifferenz ermitteln. Dafür ist es notwendig, die Höhenlinien zwischen den beiden Punkten zu zählen und mit dem Wert der Äquidistanz zu multiplizieren. Diese Äquidistanz ist je nach Maßstab und Geländeprofil unterschiedlich und in der Legende angeführt (meist 20-40 Meter). Wichtig ist es, die Höhenlinien richtig zu interpretieren. Geht es bergauf oder bergab? Oftmals gibt es Senken, bei denen man zuerst bergab und dann wieder bergauf geht. Wir zählen Auf- und Abstieg separat.
Um eine sehr allgemeine Gehzeit für eine Wanderung zu berechnen, gibt es eine Formel, die auf folgenden Annahmen basiert:
Berechne jetzt die Dauer für deine Strecke, für den Auf- und den Abstieg:
Nun hast du die Dauer für die Distanz und die für die Höhendifferenz. Nimm den kleineren Wert und halbiere ihn. Addiere ihn nun zu dem größeren Wert.
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