Watzmann: Lieblingsberg, Mythos, Schicksalsberg

Seit jeher fasziniert der Watzmann, der Berchtesgadener Hausberg, Bergsteiger und Alpinisten.

Er ist das Wahrzeichen des Berchtesgadener Landes und mit seiner Höhe von 2.713 Metern der höchste Berg auf ausschließlich deutschem Gebiet. Viele fasziniert vor allem aber seine außergewöhnliche Form. Eine Umfrage des Bergsteiger-Magazins aus dem Jahre 2014 kürte ihn gar zum schönsten Berg der Welt.

Wandern rund um den Watzmann

Geführte Wanderungen am legendären Watzmann in Berchtesgaden sind zurecht beliebt. Auf den Wandertouren am Watzmann und am Königssee kann man eine der abgelegensten und schönsten Ecken Deutschlands erleben. Abenteuer pur, für den Körper und fürs Auge.

Für Wanderer und Bergsteiger haben das Watzmann-Massiv und der Berchtesgadener Nationalpark jede Menge Touren für alle Ansprüche und in sämtlichen Schwierigkeitsgraden zu bieten: Von der relativ einfachen Wanderung auf den Grünstein oder zum Watzmannhaus bis hin zu hochalpinen und anspruchsvollen Bergtouren wie der legendären Watzmann-Überschreitung oder die ultimative Herausforderung, der Durchsteigung der Watzmann-Ostwand.

KOMPASS Wanderführer rund um den Watzmann

 

 

 

Schicksalsberg Watzmann

Es war der Slowene Valentin Stanič, dem im Jahre 1800 die Erstbesteigung der Mittelspitze gelang. Legendär in der Geschichte des Watzmanns ist der Ramsauer Bergfüher Johann Grill, genannt „Der Kederbacher“: Ihm gelang 1868 als Erstem die sogenannte Watzmannüberschreitung, also die Überquerung der drei Hauptgipfel. Auch war er der Erste, dem im Jahre 1881 die Bezwingung der berühmt-berüchtigten Ostwand am Watzmann gelang.

 

Die Watzmann-Ostwand

Genauso gibt es aber immer wieder zahlreiche Unglücke am „Schicksalsberg“ Watzmann: Insgesamt fanden bereits über 100 Bergsteiger am Watzmann den Tod. Am meisten Opfer fordert die Ostwand: Hinter Sankt Bartholomä am Königsee erstreckt sie sich über 1800 Höhenmeter bis zum Gipfel. Sie ist die höchste Felswand der Ostalpen und ist durch ihre Länge und die schwierige Orientierung im Fels eine Herausforderung für Bergsteiger und Alpinisten. An ihrem Fuße liegt übrigens eine weitere Besonderheit des Watzmann-Massivs: Die Eiskapelle ist das am tiefsten liegende permanente Schneefeld der Alpen.

 

Die Watzmann-Sage

Der Watzmann ist ein mit ewigem Schnee bedeckter Berg mit zwei riesigen Zackenkörnern. Das umwohnende Volk erzählt sich aus grauen Zeiten eine schreckliche Sage. In undenklicher Frühzeit hauste in diesem Lande ein wilder und blutrünstiger König. Menschliches Erbarmen und Liebe waren ihm fremd. Mit Weib, Kindern und seinen Rüden ging er leidenschaftlich gerne auf die Jagd. Eines Tages fielen seine gefräßigen Hunde über eine Hirtin her, die gerade ihr Kind stillte. Der König lachte schallend. Der Hirte im Haus konnte das Kind nicht mehr retten und stieß ein Fluch gen Himmel aus. Dieser verfinsterte sich und die Hunde zerfleischten ihren König und dessen Familie, danach stürzten sie sich in den Abgrund. Die Leiber der Königsfamilie erwuchsen zu einem riesigen Berg mit zwei großen Zacken und sieben kleinen Zacken. Dort am Bergesfuß, wohin einst das Blut des Königs floss, liegt nun der See, den man noch heute Königssee nennt.

 

Weitere Wandertipps für den Nationalpark Berchtesgaden

Die einzigartige Natur und die zahlreichen Berge sind das ideale Reiseziel zum Wandern und Klettern. Die Region hat aber  Abenteuern, Naturliebhabern und Wanderfreunden noch viel mehr zu bieten. Bäder und Thermen ziehen Gäste aus nah und fern an. Viele Freizeitaktivitäten sind speziell auf Familien mit Kindern zugeschnitten. Die Region bietet die perfekte Grundlage für zahlreiche und abwechslungsreiche Familienausflüge. Die Flora und Fauna des Watzmann-Massives ist artenreich, denn aufgrund der großen Höhendifferenz ist eine besondere ökologische Vielfalt gegeben. Der Nationalpark ist mit Almhütten und gut markierten Wegen touristisch bestens erschlossen.

Bewegt man sich im alpinen Gelände, sollte man bei allen Touren den Rat der Hüttenwirte und der Bergwacht genau beachten. Die verschiedenen Wandertouren führen durch unberührte Landschaften, die Hütten sind malerisch schön gelegen und der Ausblick ist atemberaubend. Der Malerwinkl-Rundweg am Königsee ist eine traumhafte Wanderung, vorbei an den Bootshäusern. Der Ausblick vom Malerwinkl auf den Königsee ist gigantisch. Die Gesamtgehzeit beträgt eine Stunde und der Höhenunterschied liegt bei 100 Metern. Die Gesamtstrecklänge misst 3,4 Kilometer.

Der wunderschöne Ausflug zur Eiskapelle am Fuße der Watzmann-Ostwand wird verbunden mit einer Schiffsfahrt über den Königsee. Der Ausgangspunkt St. Bartholomä befindet sich auf einer Höhe von 605 Metern und das Ziel, die Eiskapelle, liegt auf 834 Metern. Die Strecke ist drei Kilometer lang und man geht eine gute Stunde.

Die Wanderung zum Grünstein führt auf einen schönen Aussichtspunkt, der zu Füßen des Watzmann liegt. Der Höhenunterschied bei dieser Wanderung liegt bei 534 Höhenmetern und die Gesamtstreckenlänge mit Abstieg beträgt 5,5 Kilometer.