Hügelige, kleinteilige Landschaften mit Laubwäldern, grünen Wiesen und Feldern, malerischen Tälern, sprudelnden Bächen und weiten Seen – das ist das Bergische Land, geradezu das Urbild einer deutschen Mittelgebirgslandschaft. Dabei ist ganz egal, ob ausgedehnte Wanderung oder gemütlicher Waldspaziergang, denn in dem gleichnamigen Naturpark zwischen Rhein und Sauerland gibt es Einiges zu entdecken.
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Zum ProduktfinderDas Bergische Land wird im Westen durch den Rhein, im Norden durch die Ruhr und im Süden durch die Sieg begrenzt. Im Osten gibt es keine geographisch festlegbare Grenze. Daran wird schon deutlich, dass es sich bei der Benennung „Bergisches Land“ weniger um eine geographische als um eine historisch-politische handelt. So stimmt die naheliegende Verbindung Bergisch = gebirgig auch nur mittelbar, trotz der überwiegend hügeligen Landschaft. Die Herren des Landes, die Grafen von Berg gaben ihm seinen Namen. Der erste Stammsitz, die Burg Berg, von der nur ein geringer Mauerrest erhalten ist, befand sich auf einer Anhöhe über der Dhünn beim heutigen Altenberg. Daher leitet sich der Name her, einfach Burg auf dem Berg.
Der erste, der sich Graf von Berg nannte, war Adolf I., der 1101 Gaugraf geworden war. Nur etwa 20 Jahre später verlegte er seinen Stammsitz nach Burg an der Wupper. Das heute bestehende Schloss Burg enthält nur wenig von der mittelalterlichen Anlage. 1380 wurde Düsseldorf neue Residenz.
Schon 1225 war das alte Grafengeschlecht erloschen. Seither wurden die Herren von Berg von fremden Häusern gestellt. 1380 wurden sie (damals aus dem Hause Jülich) in den Herzogsstand erhoben. 1806 muss das Gebiet an Napoleon abgetreten werden, der seinen Günstling Murat als Großherzog von Kleve und Berg einsetzt. 1815 fällt es an Preußen.
So ergibt sich schließlich die Ostgrenze des Bergischen Lands. Es ist die Grenze des Bergischen Herrschaftsbereichs, an den sich das Gebiet der Grafschaft Mark anschloss. Heute ist dies im Wesentlichen die Grenze zwischen den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln einerseits und Arnsberg andererseits und im weiteren Sinn zwischen dem Rheinland und Westfalen.
Geographisch gesehen ist das Bergische Land größtenteils ein Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges. Es steigt von West nach Ost von der Rheinebene über die Mittelterrasse mit Wald- und Heideflächen zum Bergisch-Sauerländischen Gebirge an, dessen westlicher Teil das Bergische Bergland bildet. Die, wie dargelegt, politische Ostgrenze des Bergischen lässt sich in etwa mit der Linie Hattingen – Gevelsberg – Meinerzhagen – Freudenberg ausmachen.
Höchste Erhebung ist ganz im Osten auf dem Gebiet von Gummersbach mit 519 m der Homert.
Prägendes Landschaftselement des Bergischen ist das Wasser. Die im Regenstau der Mittelgebirgszone fallenden Niederschläge werden durch zahllose Wasserläufe und Flüsse zum Rhein hin entwässert. Wurde ehedem die vor allem im Bereich der Wupper gut verfügbare Wasserkraft zu früher Industrialisierung genutzt, so ist es heute das Wasser selbst, das in zahlreichen Talsperren aufgefangen und zur Versorgung der Ballungsräume an Rhein und Ruhr verwandt wird.
Die Kuppen zwischen den Wasserläufen und Bächen sind überwiegend mit Laubwald bedeckt. Um die Dörfer und zahllosen kleinen Weiler herum sind jedoch oft Rodungen entstanden, die, ebenso wie die breiteren Talzonen, meist der Viehwirtschaft dienen. Der westliche Teil des Niederbergischen bietet ein anderes Bild. Die Landschaft ist offener, Ackerbau herrscht vor.
Der 1973 gegründete Naturpark umfasst einen Großteil des Bergischen Lands zwischen Wupper und Sieg. Er erstreckt sich mit einer Fläche von 2000 km2 auf Gebiet von Oberbergischem, Rheinisch-Bergischem und Rhein-Sieg-Kreis und der Städte Köln, Remscheid, Solingen und Wuppertal. In dem zu über einem Viertel mit Wald bestandenen Naturpark liegen 16 Talsperren.