Je näher wir zu den Montes de León kommen, desto hügeliger wird die Gegend, was die – auf Dauer – doch recht eintönige Ebene vergessen lässt. Mit Astorga erreichen wir eine weitere sehr schöne Stadt entlang des Caminos, in der es viel zu sehen und zu staunen gibt.

> Nachdem wir Villar de Mazarife 01 über die Calle Mayor verlassen erwartet uns eine ziemlich genau 6 km lange schnurgerade Straße, gesäumt von Mais und anderweitigem Ackerland. Auch hier ist wieder wenig Verkehr, was für viel Ruhe sorgt. Wir kommen den Montes León dabei immer näher, sodass wir die letzten ebenen Strecken noch einmal genießen können. Nach einer Kreuzung geht es weiter geradeaus, nun nicht mehr über die Straße, sondern wieder über die breiten Geröllwege. Um die Kurve herum erblicken wir in der Ferne Villavante 02, wo wir rechts von der geraden Strecke hinein abbiegen. An Bar und Kirche vorbei geht es über die Bahngleise und für ein Stück an diesen entlang. Wenn der Weg rechts abbiegt, laufen wir auf einem besonders matschanfälligem Weg direkt auf die Autobahn zu und von dort aus auf die Brücke, wo uns ein breiter gesicherter Seitenstreifen hinabführt.

An dessen Ende gibt es widersprüchliche Pfeilangaben. Jene die nach links weisen ignorieren wir und gehen weiter geradeaus, wo wir auf die nun viel befahrene N-120 treffen. Mangels Fußgängerüberwegen kann die Überquerung etwas dauern (Vorsicht!).

Weiter geradeaus gelangen wir bald an die zurecht größte Attraktion des Ortes; die längste und wohl auch schönste Brücke in einem der malerischsten Orte des Camino Francés: Hospital de Órbigo 03. Die Gemeinde lädt zum Verweilen und Besichtigen ein.

Trotz weniger Wegweiser im Ort selbst geht es auf der Hauptstraße stets geradeaus. Am Ortsende gibt es wieder eine Wegverzweigung 04. Geradeaus, etwa 1 km kürzer, dafür aber entlang der Straße oder rechts durch mehr Natur und zwei kleine Örtchen. Beide Wege treffen sich wieder vor San Justo de la Vega. Auf altbekannten Geröllwegen gehen wir rechts ab und kommen entlang der Felder durchs nahe gelegene Villares de Órbigo 05. Auf der anderen Straßenseite steigen wir auf Schotterwegen leicht aufwärts, kommen bald an einem Rastplatz vorbei und gehen ca. 400 m auf der recht neuen Geröllpiste links.

Streng genommen müssten wir auf dieser gerade weiter und auf der nächsten Straße rechts abbiegen, aber nach den 400 m ergibt sich neben den drei Eichen rechter Hand ein kleiner Trampelpfad, der die Sache abkürzt. Wir halten uns dabei links und gelangen erneut auf eine neue Geröllpiste, der wir links folgen, um zum Hauptweg zu gelangen. Von dort an rechts ins bald sichtbare Santibáñez de Valdeiglesias 06. An den beiden Herbergen vorbei, geht es wieder aufwärts über einen Schotterweg und Höfen ins Hinterland in ruhigere und natürlichere Gefilde. Umsäumt von Feldern als auch Eichen- und Kiefernhainen, über Hügel und Täler kommen wir etwa 6 km vor Astorga an ein ganz besonderes Kleinod, der La Casa de los Dios 07 (Das Haus der vielen Götter). Der ehemalige Pilger David bereitet seit mehr als 10 Jahren tagein, tagaus, Sommer wie Winter kleine Speisen und Getränke zu und offeriert sie kostenlos (aber auf Spendenbasis) für vorbeiziehende Pilger. Danach erreichen wir nach einiger Zeit mit dem Hauptweg einen Rastplatz, von wo aus wir die Aussicht auf Astorga im Hintergrund genießen. Den Berg auf guten Wegen hinab geht’s immer an der N-120a entlang durch San Justo de la Vega 08, über die Brücke des Río Tuerto und bald dahinter rechts auf Schotterwegen parallel zur Straße.

An Maisfeldern vorbei queren wir bald wieder einen kleinen Bach und gehen links über die große gewundene grüne Eisenbahnbrücke auf die andere Seite. Anschließend können wir geradeaus zum Kreisel gehen und weiter den Pfeilen in die Innenstadt von Astorga bis hin zur Kathedrale 09 folgen.

Villar de Mazarife – Astorga