Zum Klusenberg bei Neuenheerse - Wandertour

​Östlich des Eggekammes liegt das Dorf  Neuenheerse. Und das nicht erst seit der urkundlichen Ersterwähnung im 14. Jh., sondern als "Kaiserliches Freiweltliches Hochadeliges Damenstift Heerse" schon viel länger. Denn hier entspringt der Weserzufluss Nethe. Was heute ganz weltlich klingt, war einst heidnisches Quellheiligtum, das 868 christlich umgewidmet wurde. Die Verwandtschaft des einflussreichen Bischofs Luithard von  Paderborn mit seiner Schwester Walburga machte es möglich. Kaiserlich abgenickt wurde sie erste Äbtissin. Diese Historie ist hier Start und Ziel. ▶ Vom Parkplatz 01 streben wir der Stiftskirche entgegen: Mühlenbrede, Taildor und Asseburger Straße leisten Bringdienst. Wir lassen die Kirche einstweilen im Dorf und frönen der Wanderlust. Über Gemmeke- und Saturinenstraße (Z) hinauf zum Ortsrand. Am Ausgangsschild links (Z), vorbei an einer Sendeanlage und einem Gedenkstein zur deutschen Wiedervereinigung. Das Panorama weitet sich: Am Waldrand des Nethebergs überblicken wir baumarm-hügeliges Feldland und vor uns die wuchtigen Höhen des Eggegebirges. Wo von links ein Sträßchen heraufzieht, verlassen wir Z geradeaus, am Waldrand bleibend. Durch ein Gatter und in Linksbogen auf eine Forststraße, der wir im Scheitel einer Kurve nach rechts folgen. Dies sind  Eggeweg und  Europäischer Fernwanderweg 1 (s. S. 23/24). Ungeachtet weißer Markierungen rechts im Wald bleiben wir auf breiter Forstpiste. An folgender Gabelung rechts (Eggeweg/Bad Driburg) und zu einem Abzweig unterm Ochsenberg. Hier links (Schwaney 4 km). Auf geruhsamem Wegstück nähern wir uns der Bahnlinie nach  Altenbeken. Hinter einem Bächlein quert ein Teerweg, der rechts den Rauen Grund begleitet. Hier links (A 2) bis knapp zum Wanderparkplatz an der Bahn 02, davor rechts (A 2/Pilgerweg) Richtung  Bad Driburg/Klusweide. Mit wenig Höhengewinn wandern wir in Kammlage vor uns hin. Halten uns an zwei Abzweigen geradeaus an die Klusweide. Das Forsthaus Klusweide 03 wird an einem Gedenkstein mit Rastbänken und Kreuz genannt: Hier ließen in den Nachkriegswirren Menschen ihr Leben. Darauf ein Querweg – ca. 50 m rechts (X/Z), dann links (Z) einen Forstwirtschaftsweg hi­nauf. Zur Rechten eine Lichtung mit Steinhaus und Holzbungalow. An diesem halblinks (Z). Unbemerkt überschreiten wir die 400-m-­Höhen­linie am Klusenberg und stehen am Dreigrenzstein 04. Die Passkontrolle erübrigt sich, denn wo sich einst die Einflusssphären von  Höxter,  Paderborn und  Warburg schieden, herrscht heute Grenzenlosigkeit. Es folgt eine Wegquerung. Wir gehen rechts (Z), schneiden absteigend ein untergeordnetes Weglein, gelangen zum Waldrand – diesmal auf der anderen Seite des Feldlandes. Links, durch ein Metallgatter am Waldrand (I) geradeaus. Wald und I finden links ihre Fortsetzung, wir nehmen ein Sträßchen geradeaus. Es lenkt die Blicke weit ins Eggegebirgsvorland und unsere Schritte hinab und, an einer Straßengabelung geradeaus ein Stallgebäude passierend, nach  Neuenheerse zurück. Ab Ortseingang kennen wir den Weg zur Stiftskirche, im Volk  Eggedom geheißen. Die älteste Säulenbasilika Westfalens aus dem frühen 12. Jh. birgt die kostbaren Reliquien der hl. Saturnina. Dahinter erhebt sich das sorgfältig restaurierte Wasserschloss 05 von 1599 als ehemalige Residenz der Fürstäbtissinnen des Damenstifts mit Naturkunde-, Völker- und Heimatmuseum. Bei guter Führung (April bis Oktober samstags 14 Uhr) lässt sich diese schöne Anlage in Privatbesitz besichtigen. Hinter der Schlossanlage links, vorbei an der Jugendkirche, erwartet uns der Ausgangspunkt.