"Aufschluss, eine Stelle im Gelände, an der das anstehende Gestein unverhüllt beobachtet werden kann" (aus "Die Entwicklungsgeschichte der Erde"). Im Wortsinn "aufschluss"reich ist dieser kurze Wanderausflug entlang des Geologischen Lehrpfades am Hüggel bei Hasbergen. An 22 Stationen wird der Besucher zum Gelegenheitsforscher und Erdzeitreisenden. Die Vielfalt der Exkursionspunkte, die anschauliche Darstellung auf den Infotafeln und das weite Feld zum Selbstentdecken lassen staunen! ▶ An der Bushaltestelle 01 auf der Osnabrücker Straße steht der Gasthof Riga. Links davon finden wir das GeoZentrum Hüggel (Natur- und Geopark TERRA.vita). Passt die Öffnungszeit, können wir hier den Exkursionsführer zum Lehrpfad erwerben und jetzt oder später unser naturkundliches Wissen museal anreichern. Rechts des Gasthofs führt die Straße Roter Berg zum gleichlautenden Parkplatz, wo uns Infotafeln auf das Anstehende einstimmen und wir die durchlaufende Markierung kennenlernen: Ein roter Punkt, meist auf weißem Grund. Mit dieser Symbolkraft sind wir nie orientierungslos. Das Hüggel-Gestein ist sehr entgegenkommend, denn während in der Umgebung tief danach gebohrt werden müsste, tritt es hier infolge immenser tektonischer Kräfte offen zutage. Und es war durch seinen Kohle- und Eisenerzgehalt dem früheren Menschen auch wirtschaftlich attraktiv. Das zeigt Station 1 am Start – der ehemalige Schacht Luise. Doch nun los: Links auf einen Forstweg. Schon gähnt zur Rechten das riesige Loch eines einstigen Steinbruchs – notwendiger Aushub, um dem Erz beizukommen. Rechts daran vorbei und entlang einer Sandsteinbank – Geologie zum Handanlegen. Hier scheiden sich kleiner und großer Rundwanderweg. Ein breiter Forstweg (Schöne Aussicht, Bödigestein) nimmt uns nach links auf, führt uns an einem Schießstand vorbei und am Rand des Steinbruches immer weiter hinauf – das Wegmaterial, das wir notgedrungen mit Füßen treten, gehört zum Gesteinsprogramm. Es trägt uns hinauf zur Schönen Aussicht 02, die verdeutlicht, wie erhaben der Hüggel ist über das Osnabrücker Land. An einer Kreuzung nach 700 m weist ein silbernes Metallschild (Bödigestein 0,2 km) geradeaus. Hinter einem kleinen Weiher mit Sitzbank finden wir den granitenen Bödigestein 03, er gedenkt des hier verschiedenen Heimat- und Naturforschers Nikolaus Bödige. Vorm Stein eine Forststraße rechts hinauf (Silbersee 0,7 km). Zum Kammscheitel des Hüggels, jenseits hinab, links zur Randbefestigung des Silbersees 04, der weit unter uns liegt. Der Abstieg ist verwehrt. Wohl aber können wir nach Anmeldung im Rahmen einer Führung den Stollen am Rand des Sees besuchen (www.geopark-terravita.de), was aber trockenen Zugang und damit Niedrigwasser erfordert. Wir umrunden den See im Uhrzeigersinn, begutachten an seiner Ostseite Reste der Verladestation für den gewonnenen Kalkstein und schweifen nach fast vollzogener Seerunde links zum Gasthaus Jägerberg 05 ab. Nach getankter Seekraft treten wir auf dem Lehrpfad den Rückweg an (P Roter Berg 2,1 km). An einer Siedlung am ersten Haus rechts vorbei. Dahinter rechts (Bödigestein 0,5 km), kurz darauf (P Roter Berg 1,5 km) links. Nach einigen Dutzend Metern lohnt genaueres Hinschauen, denn wir werden links in ein Tälchen zu Station 17 gelockt, einem Steinbruch mit rötlichem Sandstein und Zeugen einer trocken-heißen Wüstenzeit. Noch genaueres Hinschauen wird mit der Entdeckung eines vergitterten Stolleneinganges belohnt … Zurück zum Lehrpfad und vollends zurück. Auf diesem gut markierten Bildungsweg erleben wir noch spannende Stationen: Am Grund eines tiefen Meeres (18, die Hüggel-Verwerfung, die es schaffte, dass jüngere Schichten unter den älteren liegen), der Steinbruch am Heidhornberg (19), "Im Blick zum Heidberg" (20), Stein im Stein (21) und "Was stinkt denn hier so?" (22). Man mache die Geruchsprobe, schlage zwei Brocken aufeinander und schnuppere: Es ist Stinkkalk! Wir erreichen den Ortsrand von Hasbergen, gehen nach rechts. Hier ist Endstation.