Auf die Guajara - Wandertour

Die  Guajara ist mit 2718 m zwar "nur" der vierthöchste Gipfel auf Teneriffa, dennoch ist sie aus der Sicht des Autors der schönste Berg rund um den  Teide. Denn nur von hier genießt man einen umfassenden Ausblick nicht nur auch auf die  Cañadas, sondern auch in den wüstenhaften Süden Teneriffas. ▶ Ausgangspunkt für die Besteigung der  Guajara ist der  Parador Nacional 01 im Westen der  Cañadas. Vom Hotel führt der Pfad Nr. 4 zur Piste durch die Siete  Cañadas (siehe Tour 68). In diesen Schotterweg biegt man nach links ein und folgt ihm zur Abzweigung des Wanderwegs Nr. 5.Auf diesen Pfad biegt man nach rechts ein und der eigentliche Anstieg beginnt. Zunächst ist das Gelände noch vergleichsweise sanft, doch alsbald geht es steiler bergan, wobei Serpentinen in den steilsten Passagen den Anstieg erleichtern. Man nähert sich einer Einsattelung in der Caldera, der Degollada de  Guajara 02. Bereits hier tut sich ein gewaltiger Blick auf den Inselsüden auf und es lohnt sich, zumindest kurze Zeit zu verweilen. Zudem ist der Sattel eine wichtige Wegkreuzung: Nach links zweigt der  Cañadas-Höhenweg ab, der Abstieg nach Süden bringt zur Schwarzen Mondlandschaft (siehe Tour 70) bzw. nach  Vilaflor.Für den "Gipfelsturm" wendet man sich jedoch nach rechts und folgt dem deutlich erkennbaren Pfad, der zunächst nicht mehr nennenswert an Höhe gewinnt, sondern nur dem Hangverlauf in westlicher Richtung folgt. Doch diese Erholungsphase währt nur kurz, nach einem kleinen Einschnitt im Hang schwenkt der Steig ein wenig nach links und nun beginnt der letzte Teil des Gipfelzustiegs.Das folgende Wegstück verlangt Kondition, aber auch ein wenig Geduld, denn der Untergrund aus weißem Bissgrus bedingt, dass man drei Schritte nach oben macht und gleichzeitig wieder einen zurückrutscht. Doch zahlreiche Serpentinen helfen beim Aufstieg und knapp vor dem Gipfel gibt es sogar noch eine fast ebene Passage. Doch nach einer Kurve wird es wieder sehr steil, jedoch nur mehr für die letzten Meter bis zum Gipfel der  Guajara 03.Die Anstrengung hat sich definitiv gelohnt: Es gibt auf Teneriffa keinen anderen derartig schönen Panoramablick. Jenseits der Lavawüste der  Cañadas erscheinen  Teide und  Pico Viejo zum Greifen nahe. Im Süden breiten sich weite Terrassen mit Kiefernwäldern aus und in der Ferne – ganz tief unten – kann man an klaren Tagen den Flughafen und die Küste bei  El Médano erspähen. Ein unglaublicher Anblick!!!In einer Nische einer Natursteinmauer findet sich sogar ein Gipfelbuch – in Spanien definitiv die Ausnahme – und steinerne Sitzbänke laden zu längerem Verweilen ein. Und das lohnt sich auch, denn mit wechselnden Lichtverhältnissen ändert sich auch das Gipfelpanorama.Für den Rückweg zum Ausgangspunkt 01 gibt es keine Alternative zum Aufstieg, doch bieten sich beim Abstieg neue Ausblicke auf die  Cañadas.