Hochvogel • 2593 m - Wandertour

​Der Aufstieg zum Prinz-Luitpold-Haus kann entweder beim Giebel­haus (siehe Tour 15) oder über den sehr lohnenswerten Jubiläumsweg von der Landsberger Hütte aus (siehe Tour 14) erfolgen. Die Tour auf den wohl markantesten Berg im Gebiet ist lang und anspruchsvoll. Die Kombination aus alpinem Anstieg und Klettersteig­­­­Abstieg ermöglicht eine Rundtour inklusive eindrucksvoller geologischer Eindrücke am Gipfel. ▶ Wir starten früh vom Prinz-Luitpold-Haus 01, um dem Trubel der vielen Gipfelaspiranten etwas aus dem Weg zu gehen. Die Orientierung im Kar ist einfach, der Weg beginnt direkt hinter der Hütte, bald wird es steiler und es geht in Serpentinen mit gutem Höhengewinn dem Bachverlauf aufwärts, bis zu einer Wegmarkierung nach ungefähr 25 Minuten. Wir bleiben auf der linken Seite des Kars Richtung Balkenscharte 02, die wir nach weiteren 25 bis 30 Minuten, zum Schluss über Metalltreppen und Stahlseile perfekt abgesichert, erreichen.Hinter der Scharte bleiben wir etwas unterhalb des Kammes und überqueren einige Schotterreisen,es sind auch einige kurze, aber moderate Kletterstellen zu überwinden. Bald befinden wir uns im berüchtigten "Kalten Winkel", einem früher ganzjährig bestehenden Firnfeld und deshalb als unangenehme Passage bekannt. Auch heute ist die Stelle nicht zu unterschätzen, obwohl durch die höheren Temperaturen nicht mehr viel vom Schneefeld übrig ist. Das nun frei liegende Schuttmaterial auf dem Permafrostboden rutscht unter den Füßen weg, das letzte steile Stück bis zum Sattel der Kaltwinkelscharte 03 wird mit Hilfe eines Seiles erleichtert (Wanderstöcke sind ebenfalls nützlich).Nun beginnt der wunderbare Anstieg auf die Pyramide des Hochvogels, zuerst über einige Platten, dann auf ein Felsband, anschließend in anregender, leichter Kletterei. Einfach eine Traumtour! Nach etwa einer Stunde haben wir unser Ziel, den Gipfel des Hoch­vogels 04, erreicht. Imposant ist das Rundumpanorama, nicht weniger beeindruckend die riesige Spalte, die sich gleich hinter dem Gipfelkreuz auftut. Der Südanstieg über den Bäumenheimer-Weg musste aufgrund dieser geologischen Gefahrensituation gesperrt werden. Der Berg scheint hier regelrecht auseinanderzubrechen. Ein gewaltiges Naturschauspiel, hier hautnah zu erleben. Der von uns gewählte Nordanstieg ist derzeit bzw. bis auf Weiteres aber möglich.Der Rückweg folgt bis zur Kaltwinkelscharte 03 dem Anstiegsweg. Ab hier hat man die Möglichkeit, noch die nahe Kreuzspitze über einen einfachen Klettersteig mitzunehmen und über diesen abzusteigen. Der Einstiegsteil erweist sich als schwierigste Stelle, danach wird der Klettersteig einfacher. Bald haben wir die Kreuzspitze 05 – trotz des Namens ohne Gipfelkreuz, stattdessen mit einem Steinmann versehen – erreicht. Wir kehren die wenigen Meter zurück zum versicherten Klettersteig und treten unseren Abstieg zum Prinz-Luitpold-Haus an. Dieses erreichen wir durch diese Variante über den Klettersteig auf der anderen Karseite des Kessels oberhalb der Hütte, am Ende treffen wir wieder auf die Aufstiegsroute. Die herrliche Rundtour endet somit am Prinz-Luitpold-Haus 01.