Wanderziel Wildeben • 1781 m - Wandertour

Oberhalb von Kampl, der nördlichsten Ortschaft der Gemeinde Neustift im Stubaital, verzeichnen die Karten eine "Kamplhöhle". Dabei handelt es sich um keine Grotte, sondern um einen großen, schwer zugänglichen Felstrog unter der Kesselspitze (2728 m). Unablässig arbeiten Wasser und Frost an der Ausgestaltung dieser wilden Landschaft, die sehr an die Dolomiten erinnert – beim Anblick des spektakulären Fels-Amphitheaters ebenso wie bei der Sicht talaus zu den Kalkkögeln. Der abenteuerliche Weg in die Fels- und Schuttwildnis der Kamplhöhle verlangt durchaus etwas Mut, auf jeden Fall aber einen sicheren Tritt und ebenso sichere Wetterverhältnisse: Bei Unwettern ist in der "Höhle" tatsächlich die Hölle los! Umso himmlischer erscheint dann die Ankunft auf der beim Alpengasthof Wild-eben, der auf einem stillen Waldbuckel am Fuß der Serles steht. Er lockt mit einer bodenständigen Speisekarte (Wildspezialitäten!) und Heubetten zum Übernachten (handgemähtes Kräuterheu). Vor dem Haus laufen die Hühner fröhlich herum. Die Wildeben ist natürlich auch auf einer Forststraße und einem einfacheren Wanderpfad erreichbar – und ein paar Höhenmeter oberhalb dieser Idylle erwartet Sie ein Aussichtsplatz mit überraschendem Stubai-Panorama! ▶ Aufstieg: Von Kampl 01 gehen Sie auf der Höhlebachstraße neben dem Bach bergwärts. Bei der Abzweigung der Serlesstraße (Kreuz) geradeaus auf der Schotterstraße hinauf (Wegweiser "Wildeben, Serles", Markierung 121). Gleich darauf nach rechts und an den Wasserbehältern oberhalb der Siedlung vorbei, dann links auf der Forststraße hinauf, bis rechts der beschilderte Pfad Richtung "Serles, Wildeben, Kesselspitze" abzweigt. Diese "wurzelreiche" Route führt über den Waldrücken oberhalb der Wildbachverbauungen empor und quert dabei eine Forststraße. Auf 1400 m Seehöhe geht’s rechts zur Kesselspitze – der Steig Richtung Wildeben führt. jedoch links in den Felskessel der Kamplhöhle hinein. Hoch über dem Seibach durchquert die schmale Trasse Latschenhänge und steile, von Rinnen zerfurchte Schutthalden, bis Sie den Talgrund erreicht. Dort wird der Seibachgraben 02 überschritten (die Verhältnisse ändern sich nach jedem Unwetter – achten Sie auf loses, oft absturzbereites Gestein und unterspülte Passagen). An einem Felsen wurde ein Stahlseil angebracht, weiter erleichtern einige Metallklammern die Überwindung einer Felsstufe. Dahinter geht’s über einen wild eingerissenen Seitengraben und im Zickzack durch eine steile Schrofen- und Latschenflanke hinauf. Weiter oben nach links, im schrägen Anstieg durch eine steile Schrofenflanke (abgerutschte Stellen) und entlang verfallener Holzgeländer quer durch einen weiteren Schutthang. Zuletzt gelangen Sie durch sanft geneigtes Waldgelände zum Alpengasthof Wildeben 03(1781 m). 2:00 h Folgen Sie dem Steig Richtung Serles noch etwa 10 Minuten bergauf – beim Naturschauplatz "Edelweißkopf" genießen Sie eine tolle Talsicht und ein Bergpanorama vom Habicht über die Kalkkögel bis zur Innsbrucker Nordkette!Abstieg: Kurz auf der geschotterten Zufahrtsstraße. Vor einem Bildstock links auf den Waldpfad mit der Beschilderung "Kampl ‒ Neustift" abbiegen. Dieser steile "Wurzelweg" kürzt die Kehren des Fahrweges ab und schlängelt sich dann links – zuletzt mit einer kurzen Seilsicherung im steilen Grashang – zum Seibach hinunter. Dort kommen Sie über eine Brücke zur Höhlebachstraße und rechts zum Ausgangspunkt 01 zurück.