Wenn man von Piesport am Südufer der Mosel über den Fluss auf die Steillagen schaut, kommt einem unweigerlich der Vergleich mit einem riesigen Amphitheater in den Sinn. Genau so erging es auch dem römischen Dichter Ausonius, der über den Piesporter Berghang um 371 in seiner Reisebeschreibung "Mosella" schrieb: "Des Weingebirges Gepränge – wie ein natürliches Amphitheater baut es sich auf." Er kannte die Gegend gut, hatte er doch von 367 bis 388 als Erzieher des Kaisers Gratian im heutigen Trier gelebt. Piesport ist die mit Abstand größte Weinbaugemeinde an der Mosel: Sie verzeichnet 10 Einzellagen, die in Summe eine Fläche von 413 ha bedecken. Die kleine, aber feine Runde verläuft bogenförmig durch die berühmteste Weinlage des Ortes – Piesporter Goldtröpfchen.
> Startpunkt der Wanderung ist das Bürgerhaus 01 am linkssei
tigen Moselufer. Ein erster Halt flussabwärts ist die Pfarrkirche St. Michael (2. Hälfte 18. Jh.) mit einer schönen Innenausstattung im Rokokostil. Die Decke der Kirche schmücken drei Gemälde, die auch "Piesporter Himmel" genannt werden (1778). Entlang der Moselufers spazieren wir an den letzten Häusern vorbei und erreichen im Bogen des Flusses die Reste der ehemaligen Moselbrücke Niederemmel 02. Vor uns liegt – sozusagen als landschaftliches "i-Tüpfelchen" – die 85 m hoch über der Mosel aufragende Felswand Mosellorely, ebenfalls ein beliebtes Wanderziel der Piesporter Einheimischen und Urlauber. Gleich nach der ehemaligen Brücke zeigen uns Moselbogen-Wegweiser den Weg in die Weinberge.
Nun geht es stetig bergan, gleich in der ersten Kehre finden wir schon eine interessante Infotafel über die römische Kelteranlage in Piesport-Müstert, die man 1992 6 Jahre nach dem Fund der großen spätrömischen Kelteranlage im Westen von Altpiesport ebenfalls im Rahmen von Flurbereinigungsarbeiten freilegte. Hier wurde nachweislich schon im 2. Jh. n. Chr. Wein gekeltert. Das Kelterhaus wurde aber schon 380 n. Chr. aufgegeben und alle Trauben zur 1,5 km westlich gelegenen Kelterstation gebracht. Auf den römischen Ruinen errichtet die Abtei Mettlach im 15. Jh. ein eigenes Kelterhaus.
Nun geht es stetig bergan, gleich in der ersten Kehre finden wir schon eine interessante Infotafel über die römische Kelteranlage in Piesport-Müstert, die man 1992 im Rahmen von Flurbereinigungsarbeiten freilegte. Hier wurde nachweislich schon im 2. Jh. n. Chr. Wein gekeltert. Das Kelterhaus wurde aber schon 380 n. Chr. aufgegeben und alle Trauben zur 1,5 km westlich gelegenen Kelterstation gebracht. Auf den römischen Ruinen errichtet die Abtei Mettlach im 15. Jh. ein eigenes Kelterhaus.
Bei der Infotafel wendet sich der Wanderweg nach Südosten, um in der übernächsten Kehre bei einer Bank erneut die Richtung zu wechseln. Das wiederholt sich
noch zweimal, bis der Panoramaweg schließlich die gewünschte Höhe erreicht hat und nun westwärts Richtung Ort strebt. Der Blick über die Moselschleife mit den steil abfallenden Felswänden der Moselloreley ist beeindruckend! Der Weg führt uns durch die Weinberge der 66 ha großen Weinbergslage Piesporter Goldtröpfchen, die sich vom Piesporter Ortsteil Ferres im Westen bis zur Moselloreley im Osten erstreckt. Wir erreichen die Landstraße, folgen ihr nach rechts, um sie nach 400 m wieder nach links zu verlassen. Der Ausblick ist beeindruckend: Wir sind in diesem Abschnitt genau oberhalb des Ortes, der Kirche und der Moselbrücke.
Wenig später erreichen wir eine Kreuzwegstation 03 – rechts von ihr führt ein steiler Treppenweg hinauf zum Moselsteig. Wir bleiben aber auf unserer Höhe und wandern zunächst ohne großen Höhenunterschied nach Westen – hervorragend ausgeschildert. Allmählich verliert der Weg an Höhe, der Weg wird zunehmend schmaler, führt zum Teil über steile Treppen 04 (mit Seilsicherung) und zum Schluss in der Direttissima hinunter zur Mosel.
Dort wenden wir uns nach links und folgen dem Moselufer zunächst in den Ortsteil Ferres. Er ist der kleinste Ortsteil von Piesport mit einigen wenigen Häusern und einer Kapelle. Zwischen Weinhängen und Flussufer wandern wir zum Ortseingang von Alt-Piesport, wo wir bald links auf die zweite römische Weinkelter stoßen. Hierbei handelte es sich (im Vergleich zur ersten Kelter an unserem Weg) um eine Großkelteranlage, die nach Meinung der Archäologen jährlich wohl mehr als 60.000 Liter Wein produzieren konnte. Die obersten, nahezu quadratischen Becken hatten eine Kapazität von 11.000 bzw. 12.000 Liter. Wenig später ist das Bürgerhaus 01 erreicht.