Monte San Primo - Wandertour

Wie ein Wall ragen die steilen, von Bachrinnen zerfurchten Hänge des Monte San Primo über der Landzunge von Bellagio empor. Der lang gezogene Kamm ist die höchste Erhebung des Triangolo, des Dreiecks mit den Eckpunkten Como, Lecco und Bellagio – wie geschaffen für eine erstklassige Panoramawanderung. Um in diesen Genuss zu kommen, sollte man einen klaren Tag auswählen. Dann liegt einem fast der gesamte See zu Füßen, dessen Wasserarme sich wie Fjorde zwischen die steilen Hänge schmiegen. Rundherum reiht sich die Bergwelt des Comer Sees auf. Und noch viel weiter reicht der Blick – bis zu den Berg­riesen Gran Paradiso und Monte Rosa. Der beliebteste Anstieg führt vom Pass Colma del Piano über die Südseite auf einer ehemaligen Militärstraße zum Gipfel. Der hier beschriebene ruhigere Nordanstieg zieht abwechslungsreich über Almgelände und durch Laubwald zur Kammhöhe hinauf.▶ Von Bellagio (Autofähre) fährt man zunächst Richtung Erba. Nach 7 km folgt man bei einer Kapelle dem Schild "Pian Rancio" nach rechts, biegt nach weiteren 5 km beim Wegweiser "M. San Primo" erneut rechts ab und kommt am Ende der befahrbaren Straße zu einem Parkplatz bei einem kleinen Skigebiet (insgesamt 14 km ab Bellagio). Eine weitere Zufahrtsstraße zweigt nördlich von Magreglio ab.Vom Parkplatz Parco Monte San Primo 01 führt ein Wiesenweg links an der Talstation eines Skilifts vorbei und trifft auf die Almstraße zur Alpe del Borgo. Bei der Alm geht man durch den Zaun, hält sich an den Wegweiser "M. Primo" und steigt nach rechts ziemlich steil den Hang hinauf. Der Steig zieht nach Süden und leitet, nun als breiter Weg, durch schönen Laubwald zum Kamm. Dort mündet er in den Wanderweg Nr. 1, der als "Dorsale del Triangolo Lariano" das larianische Dreieck von Brunate bei Como bis Bellagio durchquert. Man biegt rechts ein und steigt über den Nordrücken des Monte Ponciv, der östlichsten Erhebung im Kamm des M. San Primo, bergauf. Unterhalb eines Sendemasts schwenkt der Weg nach rechts und erreicht einen weiten Sattel 02 im lang gestreckten Höhenzug des Monte San Primo. Über die Südhänge führt ein breiter, bequemer Wiesenweg, eine ehemalige Militärstraße, zum Gipfelaufschwung.Aussichtsreicher ist die Route über die Cima del Costone ("Dorsale per Cresta"), die auf die Bergstation eines Skilifts zuführt und und anschließend über den Grat verläuft. Dort weiß man kaum, wo man zuerst hinblicken soll. Am Horizont leuchten die Gletscher der Schweizer Viertausender. Auf der Westseite des Sees, über der Tremezzina, ragen kahle Bergrücken empor. Im Osten ziehen die felsigen Dreiecke des Grignone und der Grignetta und die steinerne Bastion des Resegone die Blicke auf sich.Nachdem man den Rücken der Cima del Costone 03 überschritten hat, geht es kurz in eine Einsattelung hinab. Ein letzter steiler Aufstieg führt zu Gipfelkreuz und Sendemast des Monte San Primo 04 hinauf.Für den Rückweg zum Sattel unterhalb des Monte Ponciv kann man die ehemalige Straßentrasse auf der Südseite des Kamms wählen. Anschließend folgt man der Anstiegsroute zurück zum Parkplatz Parco Monte San Primo 01.