Leiterli – Stübleni • 2109 m - Wandertour

Der beliebte Höhenweg zwischen dem Leiterli im Südwesten von Lenk und den Alpmatten über dem Lauenental führt durch eine der eigenartigsten Berglandschaften der Schweiz. Im Bereich der "Gryden" durchquert er ein Gebiet, das aus Rauhwacke und Gipsstein aufgebaut ist. Gips ist ein helles Kalziumsulfatmineral, das man stellenweise mit den Fingern zerreiben kann. Es wird vom Regen- und Schmelzwasser langsam aufgelöst, wobei tückische Versickerungs- und Einsturztrichter (Dolinen) entstehen, die wie Mondkrater oder Bombentrichter aussehen. Diesen "Stübleni" (kleine Stuben) verdankt der seltsame Berg seinen Namen; während der Begriff "Gryde" auf "Chride" (Kreide) zurückgeht. Wer hier im Slalom wandert, sollte also genau auf den Weg achten. Entspannt geht‘s dann in den Wallbachgraben hinunter, wo eine kleine, aber zauberhafte Schlucht neuerlich Aufmerksamkeit fordert.▶ Von der Bergstation Leiterli 01 der Gondelbahn wandern Sie auf dem breiten, flachen Höhenrundweg Gryden (Nr. 313) mit der Beschilderung "Stüblenipass, Trütlisbergpass" rechts am Leiterli vorbei (man kann den Rücken auf dem Alpenblumenweg überschreiten). Rechts über dem Moor am Haslerberg und dem Wallbachgraben zeigen sich das Louwenehore (2477 m) und auch der Giferspitz (2541 m), im Rückblick imponiert die felsige Spillgerte (2475 m). Nach gut 1 km erreichen Sie einen Sattel und steigen auf dem rechts abzweigenden Pfad durch die südseitigen Wiesenhänge der Gryden (1987 m) an. Unterhalb eines seltsamen Felszackens gehen Sie von einer Gabelung links Richtung "Stüblenipass" weiter. Nach einem kurzen Anstieg folgen Sie von der nächsten Abzweigung 02 (2058 m) dem Wegweiser "Trütlisbergpass" nach rechts.So gelangen Sie nach etwa 1:15 h auf den Grasrücken des Stübleni 03 (2109 m), von dem Sie den Hauptkamm der Berner Alpen vom Balmhorn (3698 m) bei Kandersteg über den Wildstrubel (3244 m) bis zu den Gipfeln des Wildhornmassivs und der Waadtländer Voralpen um die Gummfluh (2458 m) überblicken.Nun geht‘s links ein par Schritte zu einer weiteren Gabelung hinab. Weiterhin Richtung "Trütlisbergpass" durchqueren Sie nun sie seltsame Welt der Gryden: Der Pfad führt über einen Rücken aus auffallend hellem Gestein, schlängelt sich über kleine Buckel und zwischen Kratern durch. Nach etwa 500 m haben Sie dieses geologische Unikum überschritten, passieren eine Holzhütte und wandern wieder durch Grashänge zum Tütlisbergpass 04 (2038 m) hinüber. 30 Minuten.Von dort lohnt sich ein Abstecher nach links, Richtung "Turnelsattel, Gstaad": Unter der Tube (2106 m) mit ihren Felstürmchen zieht der Pfad auf die nahe Anhöhe der Losegg 05 (2000 m), von der das lange Steinebergtal zwischen dem Giferspitz (links) und dem Laaglehore (rechts) einen Blick über den Rinderberg (2079 m) zu den Simmentaler Voralpen um die Kaiseregg (2185 m) freigibt. Westlich in der Tiefe liegt das Lauenental, über dem sich das vergletscherte Wildhorn (3248 m) zeigt. Hin und zurück ca. 15 Minuten.Vom Tütlisbergpass 04 wandern Sie dann links – nach Nordosten – Richtung "Obere Lochberg, Wallegg, Lenk" hinab. Der Pfad – ein Teilstück der Via Alpina – verläuft durch Moorwiesen, Grashänge und über kleine Anhöhen ins Alpgebiet des Obere und Undere Lochbergs. Von den Weiden "In der Site" (1547 m) geht‘s rechts steiler in den Wallbachgraben hinunter. Nach der Bachüberquerung gelangen Sie durch Waldhänge hinauf zur gastlichen Walleggstube 06 (1327 m).Kurz davor zweigt links der beschilderte Pfad in die Wallbachschlucht 07 (1250 m) ab. Über viele Stufen kommen Sie durch steilen Wald in die romantische Klamm hinunter; die Felsstufe neben ihrem Wasserfall überwindet man auf einer Metalltreppe. Weiter unten folgen Sie den Wegweisern "Lenk" rechts über den Bach und unterhalb der Seilbahnstation rechts durch eine Siedlung.So gelangen Sie nach ungefähr 2:30 h ins Ortszentrum von Lenk 08 (1064 m). Dort wenden Sie sich links zum Bahnhof oder rechts – kurz ansteigend – zum Ausgangspunkt bei der Bergbahn-Talstation.