Im Jahr 2014 hat der Schellkopf wieder ein Gipfelkreuz bekommen. Eines, das viel schöner und solider gemacht ist, als das ehemalige Provisorium, das im Laufe der Zeit immer mehr verfallen und dann ganz verschwunden war. Das ist erstaunlich für so einen kleinen, nicht einmal mit einem Weg oder einer Routenmarkierung versehenen Aussichtsgipfel. Deshalb kommen auch nicht viele Wanderer herauf zu diesem schönen, immer noch verschwiegenen Gipfelziel.▶ Von Griesen 01 gehen wir erst einmal auf einer ziemlich flachen Kiesstraße neben der Naidernach nach Nordwesten das Tal hinein und biegen nach gut 10 Minuten an beschilderter Stelle Richtung Schellschlicht nach rechts 02 auf eine Traktorspur ein. Sie verjüngt sich bald zu einem schmalen Weg, wird steiler und erreicht die schmale Eisenbrücke über die wilde Schellklamm 03.Auf der gegenüberliegenden Seite der Klamm folgt man einem Bergweg in Kehren am Waldhang hinauf, bis in einer Rechtskurve eine schmale Fahrstraße 04 zu sehen ist. Wir gehen zu ihr hinüber, an einem Kreuz vorbei und noch kurz auf dem Fahrweg bergauf, bis nach rechts ein ausgebauter Almweg 05 abzweigt. Er steigt anfangs über dem Sträßchen an, dreht aber im weiteren Verlauf nach Nordwesten ab. Anschließend quert er in wechselnder Steigung einige wilde Bach- und Lawinengräben 06.Nach dem Graben der Bösen Laine 07 schwenkt er nochmals nach rechts und steigt auf einem steilen, nur locker bewaldeten Südhang an. Schließlich tritt der Weg aus dem Wald aus und verliert sich sogleich im ausgedehnten Weidehang. Über ihn steigen wir geradewegs in einen freien, behäbigen Sattel 08 auf.Dort beginnt der lange Gipfelanstieg. Man hält sich links, geht in den Latschenhang hinein und braucht entweder ein sehr gutes Gespür oder viel Glück, um gleich den richtigen Durchschlupf zu finden, sonst kann man sich im Dickicht verhauen und muss wieder zurück, um die nächste Latschengasse zu versuchen. Das kann Zeit kosten, ist aber nicht gefährlich.Hat man schließlich den richtigen Durchstieg gefunden, folgt eine kurze Abstiegsstrecke zu einer Wiese, und von ihr geht es zuletzt relativ steil über den freien Schlusshang zum Gipfel 09 hinauf.Der Abstieg führt vom Gipfel erst einmal auf der gleichen Route in den Wiesensattel zurück und dort geradeaus weiter. Bei der folgenden Verzweigung darf man nicht dem rechten Wegast folgen, auch wenn dieser noch so verlockend aussieht. Er endet bald im Nichts.Wir gehen also schräg links und auf einer Wegspur neben einer Wasserleitung bis kurz vor die Wasserfassung 10 hinauf. In einer freien Etappe auf einem Rücken hält man sich rechts und freut sich auf einen etwas spannenderen Wegabschnitt.Er bringt uns mehrmals auf und ab, über felsige Hindernisse und Wurzelwerk, an den Rand einer steilen Runse und zum Anstiegsweg zur Schellschlicht.Auf diesen biegen wir rechts ein, gehen wieder ein bisserl auf und ab und erreichen die bizarren Felsen am Hohen Brand 11. Von dieser unbedeutenden Erhebung fällt eine kurze, gut ausgebaute Steiganlage nach Südosten ab, und es folgt ein schöner Bergweg, der in Kehren zur Forstdiensthütte Schellalm 12 hinunterführt.Unter ihr bringt uns der Bergweg in steile Waldhänge hinein und fällt über das Schelleck zur Anstiegsroute ab, der wir wieder bis Griesen 01 folgen.