3 Gründe für gefährliche Wanderunfälle in den Bergen

Wandern gilt nach wie vor als die sicherste aller Bergsportarten. Dennoch geschehen Unfälle nicht nur auf Extremtouren im hochalpinen Bereich oder beim Klettern. Auch bei Wanderungen im Mittelgebirge kommt es immer wieder zu Wanderunfällen.

Diese Wanderunfälle scheinen von der Art her recht unspektakulär: Stolpern, Umknicken und Ausrutschen machen fast die Hälfte aller Unfälle aus. Interessant sind allerdings die Ursachen dafür, denn die 3 häufigsten Gründe für Wanderunfälle liegen bei den Wanderern selbst – also in eurer Hand!

 

1. Selbstüberschätzung

So simpel es klingt, die Selbstüberschätzung ist der wohl gravierendste Grund für Wanderunfälle. Sie spielt auch bei den beiden anderen Gründen eine starke Rolle. Generell ist sie bei fast allen Sportarten ein großer Risikofaktor. Dass dies selbst bei einem eher verletzungsarmen Sport wie dem Wandern der Fall ist, könnte euch verdeutlichen, dass ihr das wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen solltet.

Problematisch ist die Vielfältigkeit bei der Selbstüberschätzung: Viele trauen sich eine zu lange Wanderstrecke zu, ein zu schwieriges Terrain oder unterschätzen die Wetterbedingungen. Allgemein unterschätzen viele Wanderer den Anspruch, den das Wandern an den eigenen Körper stellt. Gleichzeitig überschätzen sie ihre eigenen körperlichen Fähigkeiten und ihre Fitness.

2. Körperliche Probleme

Das führt zu dem zweiten Unfallgrund. Viele kennen ihren Körper nicht gut genug und verwechseln Wandern mit einem Spaziergang. Fehlende Erfahrung und fehlende Kondition zusammen mit einer nicht stark genug ausgeprägten Muskulatur können rasch zu Ermüdung und Überlastung führen. Die gefährlichsten Wanderunfälle geschehen durch Kreislaufprobleme, Krankheit und stressbedingte Anfälligkeit. Übermüdung oder Überlastung führt außerdem oft zu dem dritten Grund:

3. Mangelnde Konzentration

Tatsächlich nämlich geschehen die meisten Wanderunfälle beim Abstieg. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass insbesondere ungeübte Wanderer bereits die meiste Energie für den Aufstieg aufwenden und den Abstieg eher stiefmütterlich und als eine geringe Herausforderung betrachten. So führt nicht nur die Übermüdung, sondern auch die grundsätzliche Einstellung der Wanderer dazu, dass sie weniger konzentriert sind. Die Trittsicherheit und auch das Reaktionsvermögen lassen nach.

Tipps zur Unfallvermeidung: Das könnt ihr tun

Natürlich solltet ihr es logischerweise vermeiden, euch selbst zu überschätzen. Ihr solltet  euren Körper und seine Leistungsfähigkeit sowie Probleme kennen und schließlich auf eine beständige Konzentration beim Wandern achten. Nichts leichter als das, oder?

  • Machet euch bewusst, wo ihr als Wanderer steht. Eine ehrliche Selbsteinschätzung ist wichtig.
  • Beginnt gemächlich mit kleineren und leichteren Strecken bzw. steigert eure Wanderungen langsam sowohl bezüglich der Streckenlänge als auch der Schwierigkeit des Terrains.
  • Macht euch auch den Grad eurer Fitness ehrlich bewusst.
  • Berücksichtigt eure generelle körperliche Verfassung insbesondere hinsichtlich Krankheiten, Kreislaufschwierigkeiten, muskulären, orthopädischen oder anderen Problemen
  • Seid achtsam unterwegs und macht lieber eine Pause mehr, als euch „weiterzuschleppen“.

Mit einem Wort ausgedrückt: Besonnenheit. Hört auf euren Körper. Wählt eure Ziele entsprechend euren subjektiven Fähigkeiten aus und nicht nach irgendwelchen äußeren Kriterien wie z. B. die Ziele oder Meinungen von geübteren Freunden oder Kollegen. Dazu gehört freilich eine gute Portion Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein und auch die damit verbundene Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Damit jedoch seid ihr gegen die meisten Wanderunfälle gut gewappnet und eurem Wanderglück steht nichts mehr im Wege.

 

 

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