Tourenplanung und Orientierung: Kartenlesen ist kinderleicht!

Mit ein bisschen Übung ist das Kartenlesen und die Orientierung auf Wanderungen gar nicht so schwer.

Eine Wanderkarte richtig lesen zu können ist immer noch eine wichtige Fertigkeit und relativ einfach zu erlernen – auch von Kindern. Im Folgenden geben wir euch einige Tipps und Tricks, wie man jungen Naturliebhaberinnen und -liebhabern den Umgang mit Karten vermitteln kann.

Wer verspürt nicht gerne von Zeit zu Zeit Lust auf Abenteuer und möchte unbekannte Pfade erkunden? Mittels Wanderkarte in nicht vertraute Gefilde vorzustoßen ist spannend und lässt das Herz eines jeden Entdeckers höher schlagen. Auch Kinder erforschen gerne ihre Umgebung und sind für das Thema Landkarten schnell zu begeistern. Ab einem Alter von etwa neun Jahren entwickeln die Kinder ein Verständnis für Karten, denn nun können sie nachvollziehen, dass auf einer Karte die Landschaft anders als in der Wirklichkeit aussieht. Man kann Kinder aber auch schon früher ins Kartenlesen einführen. Wichtig ist es, dass sie Spaß daran haben und man sie nicht überfordert.

Wie lese ich eine Wanderkarte?

Auf einer Wanderkarte wird ein Gebiet, in dem Wanderungen unternommen werden können, in vereinfachter Form abgebildet. Dieses Abbild der Landschaft enthält eine Vielzahl verschiedener Informationen. Unterschiedliche Farben, Linien, Flächen, Symbole werden in einer Legende erklärt. Die Zeichen für Points of Interest (POI), also für interessante Orte, sind immer generalisiert: Die Zeichen für ein Schwimmbad, eine Kirche oder eine Burg beispielsweise sehen fast immer gleich aus.

Meistens steht die blaue Farbe auf Wanderkarten für Gewässer (Bäche, Flüsse, Seen), grüne Flächen stehen für Wald sowie Vegetation und graue Flächen für Felsen sowie Geröll. In einer Wanderkarte werden markierte Wanderwege rot eingezeichnet. Sie sind in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt.

  • Weg: Bei roten Linien handelt es sich um Wanderwege, die breit, leicht begehbar und somit für Wandertouren mit Kindern sehr gut geeignet sind.
  • Pfad: Wanderpfade werden mit einer gestrichelten roten Linie dargestellt. Sie sind schmal, erfordern Trittsicherheit und sind für Kinder nur bedingt geeignet.
  • Steig: Bei einer gepunkteten roten Linie handelt es sich um einen Wandersteig, der Bergerfahrung und Schwindelfreiheit erfordert. Wandersteige sind für Kinder eher nicht geeignet.

Wie kann ich mich im Gelände orientieren?

Gut orientieren kann man sich an der Sonne. Sie geht im Osten auf, zu Mittag steht sie im Süden, und im Westen geht sie unter. Im Norden ist die Sonne nie zu sehen. Karten sind immer nach Norden ausgerichtet. Gibt es auf einer Karte keine diesbezüglichen Angaben (zum Beispiel einen Pfeil, der die Richtung Norden anzeigt), ist auf der Karte in Leserichtung Norden immer oben und Süden immer unten. Wenn man das weiß, kann man sich in einem Gebiet gut orientieren – auch wenn man sich beispielsweise verlaufen hat oder zu einer Wegkreuzung ohne Beschilderung kommt.

Am einfachsten ist es, sich mit einem Kompass zu orientieren. Die Kompassnadel zeigt immer nach Norden. Danach erfolgt die Ausrichtung der Karte. Ebenso erweist ein GPS-Gerät gute Dienste, wenn man seinen Standpunkt feststellen möchte. Hat man weder Kompass noch ein GPS-Gerät zur Hand, orientiert man sich an einem markanten Punkt (Kirchturm, Straße), setzt den eigenen Standpunkt in Beziehung zu diesem markanten Punkt und richtet die Karte nach diesem aus.

Tipp: Geht man mit Kindern wandern, freuen sie sich, wenn sie mit einbezogen werden und auch auf die Karte sehen dürfen. Man kann ihnen zum Beispiel markante Punkte (Kirchen, Gipfel, Flüsse etc.) zeigen beziehungsweise sich zeigen lassen.

Wie kann ich Entfernungen ermitteln?

Der sogenannte Maßstab ist auf jeder Wanderkarte vermerkt und gibt an, um wie viel die Landschaft auf der Karte kleiner dargestellt ist. Der Maßstab liegt zwischen 1 : 25.000 und 1 : 50.000. Bei einem Maßstab beispielsweise von 1 : 50.000 entspricht 1 cm auf der Karte 50.000 cm in der Wirklichkeit, also 500 m.

Tipp: Um Kindern eine Vorstellung zu vermitteln, wie weit das ist, kann man mit ihnen 1,5 Runden um ein Fußballfeld spazieren. Dies sind in etwa fünfhundert Meter. Notwendig ist diese Erfahrung, damit eine Wanderung gut geplant werden kann und man sich nicht überanstrengt. Auf vielen Wegweisern in Wandergebieten stehen Gehzeiten, die nach einer Formel berechnet wurden: Erwachsene gehen im flachen Gelände in etwa vier Kilometer pro Stunde. Kinder brauchen dafür rund eineinhalb Mal länger, sie gehen also gut zweieinhalb Kilometer pro Stunde. Natürlich hängt dies von der individuellen Kondition ab.

Tipp: Möchte man die Länge einer Wanderung bestimmen, legt man am besten mit einem dünnen Wollfaden den Weg nach. Anschließend misst man die Länge des Fadens mit einem Lineal. Ist der Weg auf der Karte beispielsweise 7 cm lang, muss man 3.500 m oder 3,5 km wandern (Maßstab 1 : 50.000: 1 cm = 500 m, 7 x 500 m = 3.500 m).

Wo geht es bergauf, wo bergab?

Eine Wanderkarte ist zwar zweidimensional, dennoch kann man auf ihr sehen, wo es auf einer Wanderung bergauf und bergab gehen wird. Kartografen, also jene Menschen, die Karten zeichnen, haben drei verschiedene Möglichkeiten, landschaftliche Höhen und Tiefen auf einer Karte einzutragen: Höhenzahlen, Höhenlinien, Schummerung.

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